Baku, 10. April, AZERTAC Die Veranstalter des Eurovision Song Contest (ESC) haben "gezielte Kampagnen" gegen Künstler beklagt, die an dem Musikwettbewerb teilnehmen. Entsprechende Beiträge in sozialen Netzwerken seien "inakzeptabel".Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert, erklärte, sie verstehe, dass die Menschen sich an einer Debatte beteiligen und ihre Ansichten über die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zum Ausdruck bringen wollten. Man unterstütze nachdrücklich die Meinungsfreiheit und das Recht auf Meinungsäußerung in einer demokratischen Gesellschaft.Die EBU wende sich jedoch entschieden gegen jede Form von Beschimpfungen, Hassreden oder Belästigungen, die sich "gegen unsere Künstler oder Personen richten, die mit dem Wettbewerb in Verbindung stehen". Interpreten des ESC ins Visier zu nehmen, sei "inakzeptabel und völlig unfair". Namen wurden dabei nicht genannt.Unlängst hatte die 20-jährige Eden Golan, die Israel in diesem Jahr vertreten will, Morddrohungen auf ihrem Instagram-Profil erhalten. Die EBU erklärte, der israelische Rundfunk sei Mitglied der Rundfunkunion und könne daher am ESC teilnehmen - Künstler hätten auf diese Entscheidung keinen Einfluss. Unter anderem schwedische Künstler hatten wegen des Gaza-Krieges einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert. Die Veranstalter hatten Israel zuvor aufgefordert, den Text von Golans Lied "October Rain" (auf Deutsch: Oktoberregen) zu ändern. Dieser sei zu politisch, was gegen die Regeln des Wettbewerbs verstoße, hieß es. Das ursprüngliche Lied galt als Anspielung auf die Opfer des Großangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen auslöste.Im vergangenen Monat akzeptierten die Veranstalter die Teilnahme der israelischen Künstlerin mit einem anderen Lied, "Hurricane" (auf Deutsch: Hurrikan). Es handelt sich um die gleiche Musik, jedoch um einen anderen Text.Das Finale des ESC findet am 11. Mai im schwedischen Malmö statt. Deutschland geht mit dem 29-jährigen Sänger Isaak und seinem Lied "Always On The Run" an den Start.