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Viel Zuckerkonsum ist ungesund

Baku, 3. Februar, AZERTAC

Süße zergeht auf der Zunge und ein Leben ohne Zucker ist unvorstellbar. Doch: Wie wirkt Zucker im Körper? Ist Zucker wirklich lebensnotwendig oder doch eher schädlich? Gibt es Ersatzstoffe und welche? Wie wirken und wie schmecken sie? Den vielen Fragen rund um den süßen Stoff sind wir nachgegangen. In diesem Artikel finden Sie die Antworten.
Zucker ist Energie, die unser Körper für alle Tätigkeiten braucht. wie zum Beispiel Atmen, Denken und Laufen. Wenn wir essen und trinken, setzt der Körper mit seinem Verdauungsprozess ein. Dabei geht es dem Körper vor allem darum, Energie und wichtige Nährstoffe zu gewinnen. Der Körper ist in der Lage, Zucker aus allem, was wir zu uns nehmen, zu gewinnen. Die winzigen Zuckerbestandteile, die der Körper abspaltet, schickt er über das Blut in die verschiedenen Zellen, genau dahin, wo gerade Energie gebraucht wird.
Neben dem Zuckerstoffwechsel, der am Ende auch die Gehirnzellen versorgt, gibt es noch eine andere Reaktion des Gehirns auf Süßes. Sie beginnt bereits vor der Nahrungsaufnahme. Schon beim Anblick von Süßem meldet sich das Belohnungszentrum im Gehirn und verbreitet Vorfreude. Anschließend geben die Sinnesrezeptoren auf der Zunge positive Signale an das Gehirn und dies meldet zurück: „Bitte mehr davon!“ Dabei irrt unser Gehirn sich nicht, denn es ist von Glukose abhängig. Das Belohnungszentrum kann aber beim Anblick und beim Geschmack von Süßem nicht unterscheiden, ob die Zuckerart die richtige ist.
Das Hormon Insulin hilft unserem Körper dabei. Es ist dafür da, das Blut vom Zucker zu befreien und den Zucker weiter zu den Zellen zu schicken. Nehmen wir also Zucker auf, erhöht sich der Insulinspiegel und reguliert sich anschließend wieder.
Unser Körper kann Glukose selbst gewinnen und holt den benötigten Zucker aus kohlehydratreichen Nahrungsmitteln. Dazu gehören zum Beispiel Kartoffeln, Vollkornbrot und Reis. Die direkte Zuckeraufnahme in Form von Haushaltszucker oder gesüßten Speisen und Getränken braucht unser Körper daher nicht.
Da wir dennoch gern süß essen und trinken, gibt es Richtwerte. Die WHO empfiehlt, dass die Aufnahme von Zucker, zum Beispiel in Form von Haushaltszucker und Fruchtsäften, nicht mehr als 25 bis 50 Gramm pro Tag sein sollte. In Deutschland nehmen die Menschen durchschnittlich rund das Doppelte davon zu sich.
Der Konsum von zu viel Zucker ist ungesund - das ist bekannt. Er erhöht das Risiko, Stoffwechselstörungen wie Übergewicht und Diabetes zu entwickeln, und kann die Lebenserwartung um mehrere Jahre verkürzen. Bisher ging man davon aus, dass diese verkürzte Lebenserwartung vor allem die Folge der Stoffwechselstörungen wie Diabetes ist. Doch diese Annahme könnte falsch sein, wie neue Studien zeigen. Die Ergebnisse legen nahe, dass stattdessen die Ansammlung eines natürlichen Abfallprodukts, der Harnsäure, mit der zuckerbedingten, verkürzten Lebenserwartung zusammenhängen könnte. Auch beim Menschen könnte ein ähnlicher Mechanismus wirken. Man hat den Einfluss von zuckerreicher Ernährung bei gesunden Menschen untersucht. Auffallend war, dass die Aufnahme von Zucker über die Nahrung beim Menschen, genau wie bei Fruchtfliegen, mit einer schlechteren Nierenfunktion und höheren Harnsäurewerten im Blut in Zusammenhang stand.
Die Ansammlung von Harnsäure ist eine bekannte Ursache für Nierensteine beim Menschen, ebenso wie Gicht, eine Form der entzündlichen Arthritis. Der Harnsäurespiegel steigt zudem mit dem Alter an und kann auf den Beginn von Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes hindeuten. Es wird interessant sein, genauer zu untersuchen, wie die Ansammlung von Harnsäure durch erhöhten Zuckerkonsum mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes zusammenhängt und ob sie vielleicht sogar auch beim Menschen die Lebenserwartung direkt beeinflusst.
Nehmen wir zu viel Zucker zu uns, dann haben wir es mit einer langen Reihe von Folgen zu tun. Dazu gehören unter anderem: Karies, Gewichtszunahme, Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Depressionen, Angstzustände, Magen- und Darmprobleme wie Völlegefühle, Blähungen, Durchfall und Verstopfung, Haarausfall und Hautkrankheiten, Pilzbefall.

Gesellschaft 2024-02-03 22:45:00