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Tyrannosaurus rex gibt Paläontologen noch immer Rätsel auf

Baku, 17. Januar, AZERTAC

Der Tyrannosaurus rex ist der wohl berühmteste aller Dinosaurier. Das Tier mit dem gewaltigen Gebiss lief auf zwei Beinen, war rund zwölf Meter lang und wog bis zu zehn Tonnen. Es lebte am Ende der Kreidezeit über einen relativ kurzen Zeitraum – bevor die meisten Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren ausstarben.
Auch wenn viele Details beispielsweise zu seinen schuppigen Lippen oder seinem Gang erforscht sind, gelten wesentliche Fragen zu dem Raubsaurier noch als ungeklärt.
Wo die Linie der Tyrannosaurini – deren einziger Vertreter bislang T. rex ist – entstand, war nicht bekannt. Vor allem, weil noch keine engen Verwandten dieses Kolosses entdeckt wurden. Während der „König der Tyrannenechsen“, so die Übersetzung des Namens, Nordamerika besiedelte, lebten die bislang ähnlichsten Dinosaurier auf dem Gebiet der heutigen Mongolei – also in Asien, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Wissenschaftler um Nicholas Longrich von der University of Bath sind der Herkunft von T. rex nun einen Schritt näher gekommen. Dabei half ihnen ein Fund aus dem Süden der USA, es handelt sich wohl um den engsten Verwandten von Tyrannosaurus rex, berichtet das Team im Fachblatt „Scientific Reports“ . Er wurde Tyrannosaurus mcraeensis getauft.
Kein Vater, eher ein Onkel - T. mcraeensis war jedoch kein direkter Vorfahre von T. rex, sondern im Grunde ein Onkel. „Falls das so ist, existierten mindestens zwei riesige Tyrannosauridae gleichzeitig in Nordamerika, wobei die andere Art letztlich zu Tyrannosaurus rex führte“, schreibt die Gruppe.
Weiter heißt es, die riesigen Raubsaurier seien im Süden von Laramidia entstanden. Diese Region, die von Alaska bis nach Mexiko reicht, bildete damals den westlichen Teil von Nordamerika und war vom östlich gelegenen Teil des Kontinents – dem sogenannten Appalachia – durch ein flaches Meer getrennt, das sich später zurückzog.
Ihre gewaltige Größe entwickelten diese Raubsaurier demnach in diesem räumlich recht begrenzten Gebiet bis vor etwa 72 Millionen Jahren – gegen Ende des sogenannten Campaniums. Erst später hätten sie sich dann nach Norden ausgebreitet, mutmaßt die Gruppe.
Bleibt noch der Grund für die beispiellose Größe dieser Raubsaurier: Die resultierte möglicherweise daraus, dass sie die damaligen riesigen Pflanzenfresser wie Alamosaurus oder Magnapaulia erbeuten konnten, heißt es.
In der Paläontologie kann die Zuordnung von Fossilien zu Arten durchaus problematisch sein – vor allem, weil es oft nur wenige Funde gibt, die sich miteinander vergleichen lassen. Anfang 2022 hatte eine Forschungsgruppe im Fachblatt „Evolutionary Biology“ für eigentlich drei Tyrannosaurus-Arten plädiert: rex, regina und imperator. Sie hatte dies mit auffälligen anatomischen Unterschieden zwischen verschiedenen als T. rex eingeordneten Exemplaren begründet: mit der Form der Oberschenkelknochen und der Anzahl bestimmter Frontzähne im Unterkiefer.

Wissenschaft und bildung 2024-01-17 13:08:00