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Antarktis: Weltgrößter Eisberg erstmals seit Jahrzehnten in Bewegung

Baku, 25. November, AZERTAC
Plötzlich schwimmt er wieder. Der weltgrößte Eisberg ist nach Angaben von Forschenden erstmals seit drei Jahrzehnten wieder in Bewegung. Aktuelle Satellitenbilder zeigten, dass der fast eine Billion Tonnen schwere Eisberg mit der Bezeichnung A23a vergleichsweise schnell an der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel vorbeidrifte, hieß es am Freitag. Starke Winde und Strömungen unterstützen dies.
Der Eisberg hat eine Größe von rund 4000 Quadratkilometern, was knapp der doppelten Fläche des Saarlandes entspricht. Er hatte sich die vergangenen Jahrzehnte weitgehend nicht bewegt, nachdem er auf dem Meeresboden aufgesetzt hatte. Warum der Eisberg in der Antarktis jetzt in Bewegung geriet, ist nach Angaben von Forschern unklar.
„Wahrscheinlich hat er sich im Laufe der Zeit nur etwas ausgedünnt und etwas zusätzlichen Auftrieb bekommen, sodass er sich vom Meeresboden abheben und von den Meeresströmungen in Bewegung gesetzt werden konnte“, sagte der Experte Oliver Marsh vom British Antarctic Survey.
Vor den Südgeorgischen Inseln im Südatlantik könnte A23a erneut auf Grund laufen. Auf der Insel brüten Millionen Robben, Pinguine und Seevögel und suchen in den umliegenden Gewässern nach Nahrung. A23a könnte ihnen diesen Zugang verwehren. Allerdings sei auch möglich, dass er weiter in Richtung Südafrika drifte und dort den Schiffsverkehr störe, so Marsh.
Der Riese war für eine kurze Zeit nur zweitgrößter Eisberg auf den Weltmeeren. A76, im Mai 2021 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, war noch ein Stück größer. Er hatte eine Fläche von rund 4320 Quadratkilometern – größer als Mallorca. Doch nur einen Monat später, im Juni 2021, zerbrach er in drei Teile: A76A, A76B und A76C. Eisberg A23a hatte seinen Superlativ wieder. Die Fachleute halten es allerdings für möglich, dass ihn schon bald dasselbe Schicksal ereilt, wie den Brocken vom Filchner-Ronne-Schelfeis.

Wissenschaft und bildung 2023-11-25 11:47:00