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Chemie-Nobelpreis geht an Entdecker von künstlichen Atomen

Baku, 4. Oktober, AZERTAC

Die Schwedische Akademie der Wissenschaften hat die Preisträger des Nobelpreises in der Kategorie Chemie verkündet: Er geht an die in den USA tätigen Forscher
Moungi G. Bawendi,
Louis E. Brus
und Alexei I. Ekimov.
Ausgezeichnet werden sie für die Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten.
Bawendi, Brus und Ekimov haben in den Achtziger- und Neunzigerjahren wichtige Grundlagen für diesen Bereich der Nanotechnologie geschaffen, hieß es. Quantenpunkte werden unter anderem in modernen Bildschirmen, LED-Lampen und auch in der Tumorchirurgie verwendet.
Die auch künstliche Atome genannten Strukturen sind winzig klein und haben einzigartige physikalische Eigenschaften. Sie sind für den Einsatz in der sogenannten Optoelektronik interessant, beispielsweise in Displays, Fotovoltaikanlagen und in Quantencomputern.
Eine Besonderheit ist grob gesagt, dass sich Elektronen innerhalb der Quantenpunkte nur sehr eingeschränkt bewegen können. Dadurch erst werden viele Eigenschaften der Quantenpunkte abhängig von ihrer Größe. Das macht die Strukturen zum idealen System, um grundlegende quantenmechanische Effekte zu erforschen.
Namen der Preisträger durchgesickert - Bei den Nobelpreisen ist es Tradition, dass die Preisträger in den einzelnen Kategorien stets bis zur offiziellen Bekanntgabe streng geheim gehalten werden. Doch diesmal hatte es in Stockholm zunächst Verwirrung gegeben - denn die Preisträger wurden schwedischen Medienberichten zufolge vorzeitig öffentlich. Wie mehrere schwedische Medien übereinstimmend berichteten, standen die Namen der jetzigen Preisträger am Morgen in einer per Mail verschickten Pressemitteilung der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften - vier Stunden vor der eigentlichen Bekanntgabe. Die Akademie der Wissenschaften versicherte zunächst, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden.
“Überrascht, schläfrig, unerwartet und sehr geehrt“ sei seine Reaktion auf den Preis gewesen, sagte Bawendi. Der Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology wurde per Telefon zu der Pressekonferenz in Stockholm zugeschaltet. Die erste Frage eines Journalisten richtete sich auf die verfrühte Veröffentlichung der Preisträger. Bawendi jedoch hatte davon nach eigenen Angaben nichts mitbekommen. “Ich wurde von der Schwedischen Akademie geweckt“, sagte er.

Wissenschaft und bildung 2023-10-04 16:52:00