Baku, 3. August, AZERTAC Es erinnert an eine überdimensionierte Waschtrommel: An einem Strand in Australien wurde im Juli ein Objekt angespült, dessen Herkunft zunächst unklar war. Handelt es sich um ein Teil eines Flugzeugs? Um Raketenteile? Oder um etwas ganz anderes? Nun will die australische Weltraumbehörde den Fall aufgeklärt haben. Demnach ist es höchstwahrscheinlich das Trümmerteil einer verbrauchten dritten Stufe eines Polar Satellite Launch Vehicle (PSLV), twittert die Behörde.Die PSLV sei eine mittelschwere Trägerrakete, betrieben von der indischen Raumfahrtbehörde (ISRO). Man arbeite nun mit der ISRO zusammen, heißt es weiter. Sollte die Behörde den Befund bestätigen, könnten weitere Schritte besprochen werden. Es gelte etwa, sich mit den “Verpflichtungen im Rahmen der Weltraumverträge der Vereinten Nationen“ auseinanderzusetzen. In dem Vertrag steht unter anderem, dass die Nation, die eine Rakete startet, für eventuelle Schäden völkerrechtlich haftbar ist.Die Polizei hatte den entsprechenden Strandabschnitt in Australien gesperrt, bis feststand, dass von dem Objekt keine Gefährdung für die Öffentlichkeit ausgeht. Dass es sich um Weltraumschrott handeln könnte, galt von Anfang an als wahrscheinlich. Die australische Raumfahrtbehörde hatte nach dem Fund erklärt: “Das Teil könnte von einem ausländischen Weltraumobjekt stammen. Wir tauschen uns derzeit mit anderen internationalen Programmen aus, von denen wir uns mehr Informationen erhoffen.“Hobbyanalysten wiederum hatten unter anderem auf Reddit früh spekuliert, es könne sich um ein Raketenteil aus indischer Produktion handeln. Allerdings ging es dabei um Teile der indischen Trägerrakete LVM3-M4-Rakete. Wenig zuvor hatte Indien eine solche gestartet, als Teil des Mondfahrtprojekts des Landes.Wahrscheinlich wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Teile von Raketen an Land gespült werden. Die australische Weltraumbehörde twittert dazu: “Wenn die Bevölkerung weitere verdächtige Trümmerteile entdeckt, sollte sie diese den örtlichen Behörden melden.“