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Astronomen entdecken riesiges schwarzes Loch

Baku, 30. März, AZERTAC

Mit einer neuen Technik haben Forschende in Großbritannien eines der größten bisher bekannten schwarzen Löcher entdeckt – mit der Methode ließen sich demnach noch weitere schwarze Löcher finden. Das nun entdeckte schwarze Loch habe eine Masse, die 30 Milliarden mal so groß ist wie unsere Sonne, heißt es in einer Studie, die im Fachblatt “Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ veröffentlicht wurde.
Bei der Ortung dieses schwarzen Lochs, das rund zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt ist, wurde erstmals ein Phänomen namens “gravitational lensing“ genutzt. Dabei weist Licht, das aus fernen Galaxien zu uns dringt, auf die Existenz eines schwarzen Lochs hin, wenn es sich verstärkt und nach innen krümmt.
Dieser Prozess lasse sich mit dem eines “Lichtstrahls, der durch den Boden eines Glases scheint“, vergleichen, sagte der Astronom und Hauptautor der Studie, James Nightingale von der Durham University, der Nachrichtenagentur AFP.
Die Forschenden schlossen ein ultramassives schwarzes Loch in eine ihrer Simulationen ein, heißt es in einer Mitteilung der Universität Durham. Der Weg, den das Licht aus der fernen Galaxie zur Erde nahm, stimmte demnach mit dem Weg überein, der in realen Bildern des Hubble-Weltraumteleskops zu sehen war. “Das Team hatte in der Vordergrundgalaxie ein ultramassives schwarzes Loch gefunden, ein Objekt mit der 30-Milliarden-fachen Masse unserer Sonne – eine Größenordnung, die von Astronomen selten gesehen wird“, heißt es weiter.
Schwarze Löcher haben eine so starke Gravitation, dass selbst Licht ihnen nicht entweichen kann. Da sie also einfach nur schwarz sind, konnten sie bisher nur beobachtet werden, wenn an ihren Rändern große Mengen Licht zu erkennen sind oder indem die Umlaufbahnen von Sternen gemessen werden, die beim Vorbeifliegen an einem schwarzen Loch an Tempo zulegen. Diese Techniken funktionieren aber nur bei relativ nahen Galaxien.
Das Verfahren mit den Gravitationslinsen erlaubt die Entdeckung von schwarzen Löchern “in den übrigen 99 Prozent der Galaxien, die derzeit nicht zugänglich sind“, so Nightingale. Dadurch werde sich unser Bild vom Weltall voraussichtlich “dramatisch verändern“.
Für ihre nun veröffentlichte Entdeckung nutzten Nightingale und seine Kollegen Bilder des Weltraumteleskops Hubble sowie Computersimulationen. Außerdem schlossen sie andere Möglichkeiten aus, wie etwa eine Überkonzentration von dunkler Materie.

Wissenschaft und bildung 2023-03-30 17:42:00