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In Asien 30 Millionen Hunde offenbar jährlich geschlachtet

Baku, 25. Februar, AZERTAC

Ein internationales Abkommen zum Verbot des Verzehrs von Hunden- und Katzenfleisch – das will die Initiative World Dog Alliance (WDA) erreichen. Laut der Organisation werden in Asien jedes Jahr rund 30 Millionen Hunde geschlachtet und gegessen. 70 Prozent von ihnen seien gestohlene Haustiere, sagt Him Lo, Direktor für Rechtsangelegenheiten bei der WDA, der Deutschen Presse-Agentur.
“Die Diebe fahren mit großen Lieferwagen in ländlichere Gegenden – und wenn beispielsweise ein Wachhund draußen sitzt, dann nehmen sie ihn einfach mit“, sagt Lo. In einem einzigen Lastwagen seien teils 300 bis 400 gestohlene Hunde. Ihr Fleisch gelte in den meisten asiatischen Ländern als besonderes Nahrungsmittel gelte: “Sie glauben, dass es medizinische Eigenschaften hat, wie eine verbesserte Durchblutung oder die Heilung bestimmter Krankheiten“, sagt Lo. Dies sei Aberglaube, es gebe keine wissenschaftlichen Belege dafür.
Ein internationales Abkommen sei schwierig durchzubringen, weil sich die meisten Länder nicht damit befassen wollten. Weil sie selbst kein Problem damit haben – oder politische Beziehungen nicht belasten wollen, sagt Kike Yuen, Projektleiter bei der WDA: “Es ist sehr traurig, dass der Tierschutz immer ganz unten auf der Prioritätenliste steht.“
Verzehrverbot in Taiwan, in den USA - Dennoch reklamiert die im Jahr 2014 in Hongkong gegründete Organisation Erfolge für sich. Seit 2017 ist in Taiwan der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verboten. In den USA ist das seit 2018 der Fall und in der chinesischen Stadt Shenzhen seit 2020.
“Hunde und Katzen gelten auf der ganzen Welt nicht nur als Tiere, sondern als Familienmitglieder, sogar in asiatischen Ländern“, sagt Lo. “Außerdem leisten Hunde enorm viel für unsere Gesellschaft, es gibt Spürhunde, Krebssuchhunde, Blindenhunde, Polizeihunde, um nur mal ein paar zu nennen.“
Der größte Unterstützer der Organisation sei die USA. “Wenn die deutsche Regierung bereit ist, mit der US-Regierung zu kooperieren, um ein internationales Abkommen auf den Weg zu bringen, wäre das wirklich unser oberstes Ziel“, sagt Lo. Ihre Hoffnung sei, dass immer mehr Länder folgten und damit das Ziel eines internationalen Abkommens erreicht werde.

Wissenschaft und bildung 2023-02-25 16:00:00