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Wissenschaftler bisher unbekannte 224 Tier- und Pflanzenarten entdeckt

Baku, 28. Januar, AZERTAC

In den Anrainerstaaten des Mekong in Südostasien haben Wissenschaftler aus aller Welt in nur einem Jahr 224 bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Dazu gehören ein zweifarbiger Gecko, eine exotische Schlange und eine stechend riechende Blume aus der Familie der Ingwergewächse. Sie wird in Thailand als Ersatz für Stinkkäfer beim Zubereiten einer Chilipaste verwendet. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Report des WWF hervor. Neben 155 Pflanzen wurden 35 Reptilien, 17 Amphibien, 16 Fische und ein Säugetier dokumentiert.
Auch ein Säugetier wurde entdeckt, dabei handelt es sich um einen Affen: Der Popa-Langur wurde anhand von Kotproben und historischen Museumsexemplaren als eigene Art identifiziert. 2018 sei es dem WWF und Fauna and Flora International (FFI) gelungen, Aufnahmen der seltenen Tiere mit dem Fachnamen Trachypithecus popa zu machen, die nach dem erloschenen Vulkan Mount Popa im früheren Birma benannt sind.
Die Gesamtzahl der seit 1997 in Thailand, Kambodscha, Laos, Vietnam und Myanmar entdeckten Tier- und Pflanzenarten liege nun bei 3007, so die Umweltschutzorganisation. Die Mekong-Region sei damit zweifellos ein weltweites Schwergewicht bei der Entdeckung von Arten, sagte Stefan Ziegler, Südostasien-Referent beim WWF Deutschland.
“Sie beherbergt einige der bekanntesten und gefährdetsten Arten der Welt wie etwa den Tiger und den Mekong-Riesenwels.“ Die Lebensräume müssten wegen der enormen Biodiversität unbedingt geschützt und erhalten werden. “Verlieren wir die Mekong-Region als biologischen Hotspot, verlieren wir einen beträchtlichen Teil der globalen Artenvielfalt“, so Ziegler.
Die meisten neuen Arten wurden dem Report zufolge im vergangenen Jahr in Vietnam entdeckt (91), gefolgt von Thailand (69). Im Ort Lung Cang in Vietnam entdeckte ein Expeditionsteam etwa eine dunkellila gefärbte Schlange mit einem außergewöhnlichen Schuppenmuster. Schließlich stellte sie sich als neue Art (Achalinus zugorum) der ohnehin seltenen Gruppe der Höckernattern heraus.
Ebenfalls in Vietnam sowie in Kambodscha beschrieben Forscher eine bisher unbekannte Art eines Schaufelfußfrosches mit einer mondsichelförmigen Iris (Leptobrachium lunatum). Und in Myanmar wurde ein Höhlenfisch (Kayahschistura lokalayensis) mit farblosem Körper, unterentwickelten Augen und einem ungewöhnlichen Flossenstachel auf der Brust entdeckt.
Der Region in Südostasien und den dort lebenden Tierarten machen schon länger die Zerstörung ihrer Lebensräume, vom Menschen verursachte Krankheiten und der illegale Handel mit Wildtieren zu schaffen.
In einem Bericht der Vereinten Nationen vom vergangenen Jahr heißt es, dass sich der Wildtierhandel in Südostasien zuletzt langsam zurückentwickelte, nachdem die Länder aufgrund der Beschränkungen durch das Coronavirus vorübergehend die Grenzen geschlossen und die Überwachung verschärft hatten.

Wissenschaft und bildung 2022-01-28 16:44:00