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Deutsch-aserbaidschanischer Film wird in Polen gezeigt

Warschau, 16. Juli, AZERTAC

Der neuE deutsch-aserbaidschanische Film von Veit Helmer "VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE“ (The Bra) wird auf dem Open-Air-Filmfestival auf dem Boulevard "Freundschaft“ in Polen gezeigt werden.
Die Vorführung des Films wird am 24. Juli stattfinden und kostenlos sein, berichtet AZERTAC.
Am 7. März 2019 startete VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE in den deutschen Kinos. Das 28. FilmFestival Cottbus zeigte den Film von Veit Helmer in der Sektion HITS.
Ein Güterzug rollt durch eine weite Graslandschaft, die sich vor den kaukasischen Bergen entlangzieht. Am Steuer: Nurlan, der Lokführer. Tagein, tagaus lenkt er seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Auf seinem täglichen Weg passiert er teetrinkende Männer ebenso wie Frauen, die ihre Wäsche in den sanften Wind hängen. Sobald sich der Zug nähert, bläst der kleine Waisenjunge Aziz in eine Pfeife und die Bewohner des Vorortes bringen sich und ihre Habseligkeiten schnell in Sicherheit. Doch das gelingt nicht immer. Nurlan hat schon so einiges von seiner Lokomotive gepflückt: Hühnerfedern, Spielzeugbälle oder auch Bettbezüge. Am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung verheddert sich ein besonderes Abschiedsgeschenk an Nurlans Lok: ein traumhaft schöner, blauer Spitzen-BH. Nurlan nimmt ihn nach seiner Schicht kurzerhand mit in sein Heimatdorf in den Bergen. Seine Neugier ist geweckt: Wem nur mag das kleine Stück Stoff gehören? Getrieben von Einsamkeit beschließt Nurlan, die Suche nach der Besitzerin des Büstenhalters aufzunehmen.
In den farbenfrohen und beeindruckend fotografierten Bildern dieses augenzwinkernden Filmes vermischen sich Bollywood-Kino, chaplinsche Sozialromantik und das Understatement eines Aki Kaurismäki zu einem malerischen Kaleidoskop über das Alter und die Suche nach Zweisamkeit. Ohne einen einzigen gesprochenen Dialog hat Helmer nach ABSURDISTAN ein weiteres Mal eine warmherzige und detailverliebte Hommage an das Kino gedreht, zum zweiten Mal in Aserbaidschan und erneut mit einem beeindruckenden, internationalen Cast.
VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE... ist eine mit viel Feingefühl und unbeschwert erzählte Geschichte von der Suche nach Liebe. Erneut zieht es Regisseur Veit Helmer in die Berglandschaft Aserbaidschans. In seiner meisterhaft phantasievollen Bildsprache wird er seinem Ruf als moderner Märchenerzähler gerecht und inszeniert die Geschichte VOM LOKFÜHRER, DER DIE LIEBE SUCHTE... als atmosphärische Komödie, die ganz ohne Dialoge auskommt und uns gerade dadurch in ihren Bann zieht.
Veit Helmer wurde 1968 in Hannover geboren und drehte seinen ersten Film im Alter von 14 Jahren. Noch vor dem Mauerfall besuchte er als DAAD-Stipendiat das Regieinstitut der Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch“ in Ost-Berlin und studierte später an der Hochschule für Film und Fernsehen München. 1999 gab er nach diversen ausgezeichneten Kurzfilmproduktion mit TUVALU sein Spielfimlmdebüt. Der Film wurde weltweit auf über 60 Festivals eingeladen und mehrfach ausgezeichnet, darunter auch mit dem Bayerischen Filmpreis 1999 für die beste Nachwuchsregie und dem Publikumspreis des Filmfestivals Max Ophüls Preis. Nach TOR ZUM HIMMEL (2003) wandte sich Veit Helmer mit BEHIND THE COUCH – CASTING IN HOLLYWOOD (2005) dem Dokumentarfilm zu. Auf dem Sundance Film Festival 2008 feierte sein dritter Spielfilm Weltpremiere, der später beim Bayerischen Filmpreis mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde: ABSURDISTAN. 2014 inszenierte Veit Helmer den Kinderfilm QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE, der auf über 97 Filmfestivals im In- und Ausland zu sehen war, mit 21 Preisen ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Zusammengenommen wurden seine Filme bisher mit mehr als 180 Preisen ausgezeichnet. Veit Helmer lehrt darüber hinaus international an Filmhochschulen.

Kultur 2020-07-16 22:37:00