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Peru: In Pyramiden von Túcume zwei Dutzend Inka-Gräber entdeckt

Baku, 7. Juli, AZERTAC
Archäologen haben eine bisher unbekannte Grabstätte der Inka entdeckt. Sie befindet sich in einer der Pyramiden von Túcume in der Wüste im Norden von Peru - weit entfernt vom Herzen des ehemaligen Inka-Imperiums in den Anden.
Zwei Dutzend höhlenähnliche Gräber mit menschlichen Überresten und Keramik der Inkakultur haben die Forscher bislang geborgen, erklärt Jose Manuel Escudero, der die Arbeiten leitete.
In fünf der Gräber fanden die Archäologen die sterblichen Überreste von Männern mit Stachelaustern in der Hand - ein typischer Ritual der Indigenen in Peru. Ein anderes Grab scheint zu einer wohlhabenden und einflussreichen Person gehört zu haben. Ihr Körper wurde auf Keramik gebettet und sorgfältig in Tücher gehüllt. "Der Körper ist mit mehr als vier Totenhemden umgeben, eines davon ist gesteppt", berichtet Escudero.
Die Inka eroberten den Ort vor etwa 500 Jahren - Die Funde verdeutlichen die Größe des einstigen Verbreitungsgebiets der Inka. Es reichte von der Pazifikküste bis in die Hochanden. Ihr Territorium kontrollierten die Inka über ein weitläufiges Straßennetz und ein auf Arbeit ausgerichtetes Steuersystem - bis schließlich im 16. Jahrhundert die spanischen Eroberer ihre Herrschaft beendeten.
Túcume liegt knapp 650 Kilometer nördlich der peruanischen Hauptstadt Lima. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es um das 12. Jahrhundert herum zunächst von Menschen aus der angrenzenden Küstenregion besiedelt wurde. Anschließend setzte sich die Chimú-Kultur durch. Vor ungefähr 500 Jahren eroberte schließlich Inka-Herrscher Túpac Yupanqui das Gebiet.
"Wie sich zeigt, hielten alle Kulturen Túcume für einen strategisch wichtigen Ort", so Escudero. Er sei in allen dort lebenden Kulturen von Herrschenden genutzt worden.
Die Archäologen hoffen, dass ihnen der neue Fund weitere Informationen über die sogenannte Pyramide der Bienen liefern wird, in der die Gräber gefunden wurden. "Sie muss eine besondere Bedeutung für die Menschen gehabt haben, sonst hätten sie sie nicht als Grabstätte genutzt", so Escudero.

Es ist interessant 2018-07-07 19:50:00