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Id al-Fitr - Was bedeutet das Fest des Fastenbrechens?

Baku, 9. April, AZERTAC

Nach entbehrungsreichen Wochen geht für Millionen Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Damit beginnt das mehrtägige Fest des Fastenbrechens, das in der Türkei auch Zuckerfest genannt wird. Woher kommt der Name? Und welche Bedeutung hat das Fest?
Was bedeutet das Fest des Fastenbrechens? - Während des Ramadan, dem jährlichen Fastenmonat, verzichten viele gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Das Fasten gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islam. Vier Wochen, die ganz im Zeichen des Verzichts stehen. Umso schöner ist es, wenn das „Fest des Fastenbrechens“ beginnt, auch Zuckerfest oder Id al-Fitr genannt. Je nach Land und Region – weltweit gibt es schätzungsweise rund zwei Milliarden Musliminnen und Muslime – unterscheidet sich die Festtradition ein wenig.
Die Feiertage beginnen in aller Regel mit einem gemeinsamen Gebet in einer Moschee, viele nutzen die Zeit auch, um auf einem Friedhof der Verstorbenen zu gedenken. Es folgen Besuche bei Verwandten und Freunden, den Höhepunkt bildet ein festliches Essen. Kinder und Jugendliche bekommen Geschenke und an Bedürftige soll gespendet werden, da es Pflicht im Islam ist, den Armen etwas abzugeben.
Wann findet das Fest statt?
Genau wie das christliche Osterfest hat auch das Fest des Fastenbrechens kein festes Datum. Der Grund: Muslime und Musliminnen orientieren sich bei ihren religiösen Festen nicht am gregorianischen Kalender, sondern am Mondkalender. Da das islamische Jahr nicht 365, sondern 354 Tage hat, verschiebt sich Id al-Fitr gegenüber dem Sonnenkalender jedes Jahr um elf Tage nach vorn. So kann es also auch vorkommen, dass die Fastenzeit in den Hochsommer fällt. Das Ende des Fastenmonats wird eingeläutet, sobald der Mond gesichtet wird. Dadurch kommt es zu unterschiedlichen Terminen. Nachdem der Ramadan 2024 am 9. April endet, beginnt am nächsten Tag das Zuckerfest.
Woher kommt der Name Zuckerfest? - Vor allem Kinder kommen beim Zuckerfest auf ihre Kosten. Gewissermaßen verdankt das Fest ihnen auch seinen Namen: Seit dem Ende des Osmanischen Reichs wird das Fest des Fastenbrechens aufgrund der vielen Süßigkeiten, die die Kinder geschenkt bekommen, in der Türkei auch Zuckerfest genannt. Kinder müssen nicht zur Schule gehen, auch in Deutschland können Schüler und Schülerinnen muslimischen Glaubens dem Unterricht fernbleiben. Voraussetzung ist in den meisten Fällen ein Antrag bei der Schulleitung – sofern wichtige schulische Gründe dem nicht entgegenstehen, wie es etwa einschränkend in der Regelung in Nordrhein-Westfalen heißt.

Gesellschaft 2024-04-09 18:27:00