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H5N1-Virus breitet sich weltweit aus: Eisbär in Alaska an Vogelgrippe verendet

Baku, 5. Januar, AZERTAC
Im US-Bundesstaat Alaska ist ein Eisbär tot aufgefunden worden - Untersuchungen ergaben, dass das Tier an der Vogelgrippe starb. Den Tod des Bären bestätigte das Alaska Department of Environmental Conservation bereits im Dezember. “Dies ist der erste gemeldete Eisbärenfall überhaupt”, sagte Bob Gerlach dem “Alaska Beacon” .
Demnach war dies auch das erste bekannte an dem hochansteckenden Virus - der aviären Influenza - gestorbene Tier in Alaska, das als “gefährdet” eingestuft ist. Eisbären werden auf der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als “gefährdet” geführt, was vor allem auf den Verlust des Meereises zurückzuführen ist, auf das die Tiere angewiesen sind.
Hartnäckiges Virus - Eisbären fressen normalerweise Robben, die sie auf dem Eis jagen. In dem Fall in Alaska sei der Bär wahrscheinlich bei der Suche nach Nahrung auf verendete Vögel gestoßen und habe dabei das Virus aufgenommen, so Gerlach. Der Tod des Eisbären sei nun ein Zeichen für den ungewöhnlich hartnäckigen und tödlichen Einfluss des Virus.
Laut Robert Koch-Institut ist es zuletzt immer wieder vorgekommen, dass sich vereinzelt auch Säugetiere infizierten, die zuvor vermutlich Kontakt zu infizierten Vögeln oder Geflügel hatten. Demnach wurde das Virus H5N1 in Deutschland Anfang 2023 etwa bei fleischfressenden Wildtieren nachgewiesen - wie bei Füchsen in Niedersachsen.
Millionen von Tieren betroffen - Wie der “Guardian” berichtet hat der aktuelle Ausbruch des hochinfektiösen H5N1-Virus, der im Jahr 2021 begann, schätzungsweise Millionen von Wildvögeln getötet. Demnach sind weltweit auch Tausende von Säugetieren an dem Virus gestorben, darunter Schwarz- und Braunbären.
Die Ökosysteme in den Polarregionen sind demnach besonders anfällig für die Vogelgrippe, da sie viele Tiere beherbergen, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen und so noch nie mit ähnlichen Viren in Kontakt gekommen sind. Außerdem gehören sie zu den Gebieten, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind.
Diana Bell, emeritierte Professorin für Naturschutzbiologie an der Universität von East Anglia, bezeichnete die Entwicklung im “Guardian” als “entsetzlich”. Und weiter: “Dennoch bin ich nicht überrascht - in den letzten paar Jahren ist die Liste der getöteten Säugetiere enorm geworden. Die Seuche hat inzwischen so viele Raub- und Aasfresser getötet, dass es sich nicht nur um eine Geflügelkrankheit handelt.”
Forschende haben bereits gewarnt , sollte das Virus etwa zu einem Massensterben in den Pinguinkolonien führen, könnte dies eine der größten Umweltkatastrophen der Neuzeit bedeuten.

Gesellschaft 2024-01-05 13:11:00