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WWF nennt Wisente im Kaukasus als Gewinner in seiner Bilanz

Baku, 29. Dezember, AZERTAC

2023 neigt sich dem Ende zu - in Bezug auf den Artenschutz zieht die Umweltstiftung WWF Bilanz. „Die größte Aussterbewelle seit Ende der Dinosaurierzeit rollte auch 2023 praktisch ungebremst über unsere Natur hinweg“, sagte die Vorständin Naturschutz der Organisation in Deutschland, Kathrin Samson, laut einer Mitteilung. Die Umweltstiftung listet negative und positive Entwicklungen auf.
Als Verlierer des Jahres im Tierreich nennt sie unter anderem Löwen in Afrika, Humboldt-Pinguine, Flussdelfine im Amazonas und Amphibien weltweit. Unter den Amphibien seien die Salamander die am stärksten bedrohte Gruppe.
Den Humboldt-Pinguinen habe in Chile insbesondere die grassierende Vogelgrippe zugesetzt, den Delfinen im Amazonas wahrscheinlich zeitweise herrschende Wassertemperaturen von über 39 Grad Celsius: „Zehn Prozent der Flussdelfin-Population im Lago Tefé starben in nur einer Woche“, hieß es. Das Problem dort: eine Jahrhundertdürre .
Die Hitzewelle in Südamerika wäre ohne den Klimawandel praktisch unmöglich gewesen, zeigte eine Untersuchung. Auch El Niño spielte eine Rolle.
Die genannten Verlierer-Arten stehen laut WWF (World Wide Fund For Nature) stellvertretend für Tausende weitere bedrohte Arten. Die Internationale Rote Liste weise mittlerweile mehr als 44.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als bedroht aus.
Als Gewinner nennt der WWF in seiner Bilanz unter anderem Indiens Tiger, Afrikas Nashörner und Wisente im Kaukasus.
Breitmaulnashörner waren vor einem Jahr noch als Verlierer gelistet, doch nun ist von einem erstmaligen Anstieg der Zahl dieser Tiere nach zehn Jahren Rückgang die Rede. Auch bei Tigern sei die Zahl in einigen asiatischen Ländern „erfreulich nach oben gegangen“, hieß es. In Indien seien es mit mehr als 3600 Exemplaren besonders viele.
Gute Nachrichten findet die Organisation auch in Deutschland. Als Gewinner sieht der WWF Fischotter in Bayern. Denn der Bayerische Verwaltungsgerichtshof urteilte kürzlich, dass diese streng geschützten Tiere vorerst auch nicht in Ausnahmefällen getötet werden dürfen.
Die Hauptursachen für die sinkenden Zahlen bei vielen Arten sind laut der Stiftung die Zerstörung von Lebensräumen, Wilderei, Übernutzung, invasive Arten, Umweltverschmutzung und die Klimakrise. „Der Mensch hat das Artensterben verursacht. Er steht damit in der Verantwortung, die Krise zu beenden“, sagte Samson laut WWF-Mitteilung.

Gesellschaft 2023-12-29 12:52:00