Baku, 16. November, AZERTAC
Das aktuelle Jahr wird nach Einschätzung der US-Klimabehörde NOAA das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 174 Jahren werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrage mehr als 99 Prozent.
Der Oktober sei weltweit im Durchschnitt der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen und auch der Zeitraum von Januar bis Oktober sei wärmer gewesen als je zuvor gemessen, teilte die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) mit.
Damit decken sich die Einschätzungen der US-Behörde mit jenen der europäischen Kolleginnen und Kollegen. Bereits im Oktober hatte der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitgeteilt, dass 2023 wohl das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden wird.
Laut der NOAA lagen die durchschnittlichen Temperaturen 2023 bis Oktober um 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Das bisherige Kalenderjahr war demnach bis Stand Oktober um 0,10 Grad Celsius wärmer als der Zehnmonatsdurchschnitt für 2016, dem bisher wärmsten Kalenderjahr.
Das Temperaturhoch wurde nahezu global erfasst. Die Daten lagen in den meisten Teilen Nordamerikas, Südamerikas, West-, Süd- und Osteuropas, Afrikas, Asiens, Ozeaniens und der Arktis über dem Durchschnitt. Die nördliche Hemisphäre hat mit 1,92 Grad Celsius über dem Durchschnitt den wärmsten Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Sowohl die Land- als auch die Meerestemperaturen erreichten Rekordhöhen für die nördliche Hemisphäre.
Im Oktober wurde im siebten Monat in Folge eine rekordverdächtig hohe, globale Meeresoberflächentemperatur verzeichnet. Die im Juni aufgetretenen El-Niño-Bedingungen hielten an. Laut der NOAA bestehe eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Wetterphänomen, bei dem es zu Änderungen der Meeresströmungen kommt, bis zum Frühjahr in der nördlichen Hemisphäre anhalten wird.
Auch aufgrund der aktuellen Daten mahnten die Copernicus-Experten zu dringenden Beschlüssen zum Klimaschutz auf der kommenden Klimakonferenz in Dubai. ”Die Dringlichkeit ehrgeiziger Klimamaßnahmen für die COP28 war noch nie so groß wie heute”, sagte Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S). Die Konferenz beginnt am 30. November und geht bis zum 12. Dezember.