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Tee wird erstmalig in der chinesischen Literatur erwähnt

Baku, 19. Oktober, AZERTAC

2737 vor Christus - also vor fast 5000 Jahren - wird Tee erstmalig in der chinesischen Literatur erwähnt.
Die Legende besagt, dass der Kaiser von China Shen Nung vor fast 5.000 Jahren durch Zufall den Tee entdeckt hat, als ihm der Wind Blätter eines wildwachsenden Teestrauchs in seine Tasse mit heißem Wasser blies. Der Kaiser bemerkte einen angenehmen Duft, er kostete, und fühlte sich erfrischt. So wurden der Legende nach der Teestrauch und die Zubereitung des Tees entdeckt und die Teetradition nahm ihren Lauf.
Tee ist nach Wasser rund um den Globus das beliebteste Getränk - kein Wunder, dass es viele Geschichten gibt, in denen Tee eine Rolle spielt.
Die erste schriftliche Erwähnung des Tees datiert aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. Ein angesehener chinesischer Chirurg empfahl damals Tee als wirksames Mittel zur Steigerung der Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.
Tee wurde bis zum dritten Jahrhundert n. Chr. als Heilmittel oder Tonikum aus Blättern wilder Teesträucher gewonnen. Um dem steigenden Bedarf nach dem Teekraut gerecht zu werden, pflanzten Bauern kleine Teesträucher an. Schriftlichen Belegen zufolge, wurden 350 n. Chr. die ersten Teesträucher aus landwirtschaftlichem Anbau im hügeligen Szechwan Gebiet in China entdeckt. Anbau, Ernte, Trocknung und Verarbeitung wurden zu einem effizienten landwirtschaftlichen System ausgebaut.
Im vierten und fünften Jahrhundert stieg die Popularität des Tees in China rasch an und neue Plantagen entstanden entlang des Yangtze Flusses. Tee wurde Königen als Geschenk dargeboten und diente als wertvolles Tauschgut im Handel mit anderen Ländern.
Im Laufe der Zeit entwickelten die Chinesen den grünen Tee. Im Unterschied zum Schwarztee werden beim Grüntee die Blätter nicht fermentiert (Gären und Oxidieren der Teeblätter in einer feuchten Umgebung). Grüner Tee schmeckt deshalb leicht und löscht den Durst.
Weitere Entwicklungen waren der rote Tee (Oolong), der teilweise getrocknet wird und der schwarze Tee, der vollständig fermentiert ist und deshalb mehr Farbe und Schärfe aufweist. Der schwarze Tee ist zudem besser haltbar, was in Anbetracht der zeitaufwändigen Reisen, beispielsweise nach Europa, von großer Bedeutung war.
Eine einzige Pflanze und je nach Verarbeitungsart ganz unterschiedliche Wirkungen - die Teephilosophie hat sich verbreitet.
Die portugiesische und holländische Handelsflotte brachten das Teekraut im 16. Jahrhundert erstmals nach Europa. Frankreich, Deutschland, Portugal, Holland und Italien importierten damals zwar Tee, dennoch setzte sich in diesen Ländern Ende des 17. Jahrhunderts Kaffee als beliebtestes Getränk durch. In England und Russland zeichnete sich hingegen ein wachsender Markt für das Heissgetränk aus China ab. Tee gelangte vorwiegend auf dem Seeweg nach Europa. Russland wurde hingegen von Kamelkarawanen mit bis zu 300 Tieren über den Landweg versorgt.

Teekultur in Aserbaidschan

Tee in Aserbaidschan ist mehr als nur ein Getränk, das den Durst löscht. Tee öffnet und endet mit jeder Mahlzeit, Tee wird von den Gästen begrüßt, während des Tages und zwischen den Mahlzeiten kann Tee als "individuelles Gericht" serviert werden und jedes Mal wird er frisch gebrüht. Es gibt keinen solchen Tag, der in der aserbaidschanischen Familie ohne Tee vergehen würde.

Schwarzer Tee wird zu fast jedem Anlass serviert, er kommt zumeist aus dem Süden des Landes, aus der Länkäran-Astara-Region. Die Pflanzungen liegen zwischen dem Kaspischen Meer und dem Gebirge. Das subtropische Klima und die Feuchtigkeit schaffen optimale Bedingungen für den Teeanbau in jener Region des Landes. Die Teeblätter sind sowohl für den heimischen Bedarf als auch für den Export bestimmt.
Die Heimat des Tees in Aserbaidschan ist die südliche Zone. Vor allem in Astara, Länkäran, Masalli, teilweise in den Gebieten Balakan, Gakh und Zagatala werden verschiedene Teesorten angebaut, produziert, verkauft und exportiert.
Die erste Teepflanze in Aserbaidschan wurde im Jahr 1912 in die Region Länkäran gebracht und dort gepflanzt, und die erste Teepflanze wurde 1937 in Länkäran angebaut.
In allen Regionen, Städten und Dörfern des Landes gibt es traditionelle Teehäuser – eine Männerdomäne. Man wird hier nicht müde, die wohltuende Wirkung des Getränks zu preisen. Viele Mineralien und Vitamine – der Länkäran-Tee ist sehr gut für die Gesundheit. Ein Muss zum Tee ist Müräbbä, eine hausgemachte Konfitüre aus ganzen Früchten wie Feigen, Haselnüssen, Kornelkirschen, Wassermelone oder Wallnüssen.
Als Gast in ein aserbaidschanisches Heim zu kommen, bedeutet immer auch Orient und Okzident auf verschiedenste Art und Weise zu begegnen. In Aserbaidschan wird viel Wert auf gute Küche und leckeres Essen gelegt.
In heißen Sommer erfrischen sich die Aserbaidschaner gerne durch das beliebte Getränk Schärbätt. Es besteht aus Zitrone, Minze oder Rosenblättern und wird gekühlt serviert. Die Zubereitung ist sehr variabel und kann auch mit verschiedenen Früchten erfolgen.

 

Kultur 2023-10-19 13:04:00