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Boom im Tourismus in Griechenland

Baku, 16. September, AZERTAC

In Griechenland ist die Arbeitslosigkeit im Zeitraum von April bis Juni leicht gesunken. Die Quote lag bei 23,1 Prozent und damit auch niedriger als im Vorjahr. Grund ist der Boom im Tourismus.
In diesem Jahr hat es bislang wesentlich mehr Touristen nach Griechenland gezogen als noch 2015. Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosenquote ist im zweiten Quartal auf 23,1 Prozent gesunken, im ersten Quartal lag sie noch bei 24,9 Prozent.
Damit suchten im Zeitraum von April bis Juni im Schnitt 1,11 Millionen Griechen einen Arbeitsplatz, fast drei Viertel von ihnen seit mehr als einem Jahr, teilte die griechische Statistikbehörde Elstat mit (hier die englische Mitteilung als PDF-Datei). Im gleichen Zeitraum 2015 lag die Arbeitslosenquote mit 24,6 Prozent um eineinhalb Prozent höher als in diesem Jahr.
Einem Bericht der Tageszeitung "Kathimerini" zufolge geht der Jobzuwachs fast vollständig auf den Tourismus zurück. Von den in diesem Jahr gut 250.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen seien mehr als 210.000 - also rund 83 Prozent - im Bereich Fremdenverkehr entstanden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf den Tourismusverband. Dabei handelt es sich offenbar um Bruttozahlen, das heißt weggefallene Jobs sind dabei noch nicht verrechnet.
Laut Elstat gab es im zweiten Quartal insgesamt 77.000 mehr Beschäftigte in Griechenland als ein Jahr zuvor. Trotz des leichten Rückgangs im zweiten Quartal bleibt die Lage am griechischen Jobmarkt nach Einschätzung der EU-Kommission prekär. Sie sagt nur eine leichte Abnahme der Arbeitslosigkeit voraus. Die Quote soll im Jahresschnitt bei 24,7 Prozent liegen und 2017 auf 23,6 Prozent fallen.
Dramatische Entwicklung auf Lesbos - Dem Zeitungsbericht zufolge sind von Januar bis August 753.000 Touristen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres angekommen. Mittlerweile mache der Tourismus mehr als ein Viertel der Wirtschaftsleistung des Krisenlandes aus.
Allerdings verläuft die Entwicklung im Tourismus in Griechenland sehr unterschiedlich. Den größten Zuwachs an Touristen verzeichneten demnach Kreta, die Kykladeninseln wie Mykonos oder Naxos sowie die Inseln im Ionischen Meer, zu denen Korfu gehört. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Touristen im Osten der Ägäis wegen der Flüchtlingskrise stark zurück. Kos und Samos registrierten ein Minus von 15 beziehungsweise 26 Prozent. Auf Lesbos sei die Lage dramatisch: Dieses Jahr kamen bislang 60 Prozent weniger Touristen als 2015.
Das macht sich auch in der Statistik bemerkbar. Während die Arbeitslosenquote auf den Ionischen Inseln von 19,8 Prozent vor einem Jahr auf 11,7 Prozent in diesem Jahr fiel, stieg sie im Verwaltungsbereich der südlichen Ägäis, zu der etwa Rhodos gehört, von 13,4 auf 18,4 Prozent.

Tourismus 2016-09-16 14:26:00