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Mindestens drei Tote nach Lawinenabgang bei Zermatt in der Schweiz

Baku, 2. April, AZERTAC
Rund drei Wochen nach einer tödlichen Skitour bei Zermatt sind in der Region erneut Menschen verunglückt. Nach einem Lawinenabgang am Riffelberg wurden nach Angaben der Polizei drei Personen tot aufgefunden. Bei der gemeinsamen Suche mit Rettungskräften sei außerdem eine vierte Person mit Verletzungen gerettet worden.
Die Zeitung „Blick“ veröffentlichte online Videos von Skifahrern, die den Lawinenabgang zeigen sollen. Schneemengen stürzen darauf bergab und wirbeln Schneewolken auf. Auf einem Video ist eine Stimme zu hören, die auf Englisch sagt, dass sich in dem Gebiet am gegenüberliegenden Hang vier Menschen aufgehalten haben sollen.
Laut einem Polizeisprecher könnten auch mehr Menschen als die vier bekannten Personen von den Schneemassen mitgerissen worden sein. Weitere Vermisstenmeldungen gab es nach seinen Angaben allerdings zunächst nicht. Das sei nicht ungewöhnlich, weil Sportler im betroffenen Gebiet erst am Abend allmählich in ihre Unterkünfte zurückkehrten.
Experten hatten vor der Gefahr gewarnt - Nach Angaben der Polizei ging die große Lawine in einem Variantengebiet ab. Das ist ein Gelände, auf dem normalerweise erfahrene Skifahrer außerhalb der markierten und kontrollierten Skipisten im Tiefschnee fahren und viele Lawinenunfälle passieren. Wintersportler in diesen Gebieten haben oft unter anderem Lawinenortungsgeräte dabei, die metertief unter dem Schnee noch ein Signal senden.
Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (WLF) hatte am Montagmorgen vor hoher Lawinengefahr gewarnt. „Es sind sehr große und vereinzelt extrem große spontane Lawinen zu erwarten“, teilte es mit. Auch in Tirol in Österreich und in Südtirol herrschte große Lawinengefahr. Die Gründe dafür waren viel Neuschnee und teils orkanartige Winde, die für große Treibschnee-Ansammlungen sorgten. Diese seien besonders störanfällig, hieß es bei den Lawinenwarndiensten.
Bei markierten Skipisten sorgen Experten des Skigebiets dafür, dass sie bei Lawinengefahr geschlossen werden. Außerhalb der markierten Pisten müssen Skitourengänger die Gefahr selbst einschätzen. In der Schweiz sind im Winter 2023/24 bis Ende März bei zwölf Lawinenunfällen 14 Menschen ums Leben gekommen.
Vor rund drei Wochen waren sechs Skitourengänger bei Zermatt tödlich verunglückt. Fünf Leichen wurden geborgen. Die Gruppe war in schlechtes Wetter geraten, konnte nicht mehr abfahren oder zu einer Hütte gelangen. Die Menschen erfroren bei Temperaturen weit unter null Grad im Schnee.
Der Riffelberg ist gut 2.500 Meter hoch. Er gehört zum Skigebiet am Gornergrat mit Blick auf das rund 7,5 Kilometer entfernte Matterhorn – bei guter Sicht.

Welt 2024-04-02 11:01:00