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Londoner Nationalarchiv: Forscherteam entdeckt rund 200 Jahre alte Pakete von den Färöer-Inseln

Baku, 1. März, AZERTAC

Im Londoner Nationalarchiv hat ein Forschungsteam fünf verschlossene Pakete eines gekaperten Schiffs entdeckt, das vor mehr als 200 Jahren auf dem Weg von den Färöer-Inseln nach Kopenhagen war. Neben den versiegelten Paketen wurden auch 200 verschlossene Briefe gefunden.
Wie ein Historiker der Universität Oldenburg mitteilte, ist das etwas Besonderes, weil nur wenig Material von den Inseln erhalten ist. Die Pakete wurden den Angaben zufolge Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Handelsschiff "Anne Marie" transportiert, das nach Angaben des Forschungsteams unter dänischer Flagge segelte. Am 2. September 1807 kaperten die Briten das Schiff. Ein Teil der konfiszierten Ladung lagert bis heute in London.
Am Mittwoch haben die Forscher einige der Kisten geöffnet. Dabei seien unter anderem vier Paar weiße Strümpfe, ein rot-blauer Strickpullover mit traditionellen Mustern, Getreide und persönliche Briefe an Familienmitglieder gefunden worden. Das Forschungsteam fotografiere und katalogisierte die Funde und stelle die Daten online, hieß es. Derzeit gebe es Gespräche, ob die Pakete ausgestellt werden.
Die Forschung ist Teil des Oldenburger Projekts "Prize Papers", das von der Göttinger Akademie der Wissenschaften gefördert wird. Seit 2018 untersuchen Wissenschaftler rund 500.000 Dokumente im Londoner Nationalarchiv.
Die historischen Unterlagen stammen von Schiffen, welche die Briten zwischen 1652 und 1815 kaperten. In dieser Zeit sei das Erobern von Schiffen im Krieg erlaubt gewesen, sagten die Forscher.

Welt 2024-03-01 15:42:00