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Honigbienen erleben zweittödlichste Saison seit Beginn der Aufzeichnungen

Baku, 27. Juni, AZERTAC

Fast die Hälfte der Bienenvölker in den USA starben im Vorjahr. Das liege am Klimawandel, aber auch an Pestiziden und einer gefährlichen Milbe, so Experten.
Die Bienensterblichkeit in den USA hat den zweithöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Die Imker verloren im vergangenen Jahr fast die Hälfte ihrer Bienenvölker, heißt es in einer landesweiten Erhebung der University of Maryland und der Auburn University.
Honigbienen sind für die Nahrungsversorgung von entscheidender Bedeutung, indem sie Nutzpflanzen bestäuben, etwa Gemüse oder Obstbäume. Die hohen Sterberaten führen Wissenschaftler auf Parasiten, Pestizide und die Folgen der Klimakrise zurück.
In den USA sind die Hauptverursacher laut den Studienautoren die parasitäre Milbe Varroa destructor, die Viren überträgt, sowie schlechtes Wetter und Probleme mit den Königinnen. Pestizide verschlimmerten die Situation, weil die Bienen anfälliger für Krankheiten seien, erklärte Nathalie Steinhauer, Bienenforscherin an der University of Maryland und Hauptautorin der Umfrage. Die Imker in den USA versuchten seit Jahren mit kostspieligen Maßnahmen, das Bienensterben aufzuhalten.
Besorgniserregende Zahlen und harte Arbeit für die Imker - Die Sterberate von 48 Prozent liegt höher als im Vorjahr (39 Prozent) und als der Zwölf-Jahres-Durchschnitt von rund 40 Prozent. Die meisten Bienen starben zwischen 2020 und 2021, damals waren es über 50 Prozent der Völker. Laut den Imkern ist ein Verlust von 21 Prozent der Populationen über den Winter akzeptabel. Die Mehrheit der Befragten gab jedoch an, dass ihre Verluste höher lägen.
»Das sind sehr besorgniserregende Zahlen«, sagte Jeff Pettis, Präsident des globalen Imkerverbandes Apimondia, der nicht an der Studie beteiligt war, dem britischen »Guardian«. »Das zeigt auch die harte Arbeit, die Imker leisten müssen, um ihre Bienenvölkerzahl jedes Jahr wieder aufzubauen.«
Kommerzielle Imker würden ihre Bienenstöcke neu aufteilen und neue Königinnen finden oder zukaufen, sagte Studienautorin Steinhauer. Aber das sei teurer und zeitaufwendig. Immerhin seien die Aussichten jedoch nicht mehr so schlecht wie vor 15 Jahren, weil die Imker gelernt hätten, sich von großen Verlusten zu erholen, sagt die Wissenschaftlerin. »Die Situation wird nicht wirklich schlimmer, aber sie wird auch nicht wirklich besser.«

 

Umwelt 2023-06-27 17:39:00