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China verlangt ab 2023 keine Quarantäne mehr für einreisende Personen aus Ausland

Baku, 28. Dezember, AZERTAC

Ab dem 8. Januar 2023 verlangt China keine Quarantäne mehr für einreisende Personen aus dem Ausland, sondern lediglich einen negativen PCR-Test, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte. Damit wird eine Regel aufgehoben, die seit Beginn der Pandemie vor knapp drei Jahren in Kraft war. Zudem sollen alle noch bestehenden Beschränkungen für internationale Flüge nach China aufgehoben werden.
China stufte Covid-19 seit 2020 als Infektionskrankheit der höchsten Kategorie A ein. Damit stand es auf einer Stufe mit anderen Infektionskrankheiten wie Beulenpest und Cholera, was unter anderem als Begründung für die strengen Coronamaßnahmen galt. Und dazu gehörten auch die Quarantäneregeln für Einreisende aus dem Ausland. Doch sie gelten nicht länger, weil Covid-19 nun in die Kategorie B herabgestuft wird.
Chinas Regierung hatte sich im Dezember nach landesweiten Protesten überraschend von seiner strengen Null-Covid-Politik verabschiedet und die meisten Coronaregeln aufgegeben. Seither findet eine unkontrollierte Durchseuchung der Bevölkerung statt. Chinas Gesundheitskommission gehe von 248 Millionen Neuinfektionen in den ersten drei Dezemberwochen aus, hieß es in einem geleakten Papier.
Gesundheitssystem unvorbereitet - Zwar begrüßten viele Menschen die Lockerungen, doch das Gesundheitssystem ist in vielen Landesteilen nicht ausreichend auf die Infektionswelle vorbereitet. Viele Medikamente sind knapp und die Krankenhäuser überfüllt. Auch Krematorien und Bestattungsinstitute haben wegen steigender Totenzahlen offenbar Probleme. Die Situation dürfte sich verschlechtern, wenn im Januar das chinesische Neujahrsfest gefeiert wird und zahlreiche Menschen zu ihren Familien reisen.
Dennoch hat Chinas nationale Gesundheitskommission die Veröffentlichung der täglichen Coronazahlen eingestellt. Zudem werden bei der offiziellen Covid-19-Todesrate nur Todesfälle durch Lungenentzündung oder Atemwegsversagen registriert; Tote mit Vorerkrankungen fließen nicht mehr in diese Statistiken ein.
Niedrige Impfquote bei älteren Menschen - Die Gesundheitskommission erklärte am Montag zudem, sie wolle die Impfquote bei älteren Menschen weiter erhöhen und fördern, dass Personen mit dem hohen Risiko einer schweren Erkrankung eine zweite Impfdosis bekämen. Die Impfquote in der gefährdeten älteren Bevölkerung ist in China relativ niedrig. Regierungsdaten zufolge haben nur 57,9 Prozent der Erwachsenen haben eine Auffrischungsimpfung erhalten – bei Menschen über 80 Jahren sind es nur 42,3 Prozent. Zudem wurde ihnen zumeist der Impfstoff der chinesischen Firma Sinovac verabreicht, der im Vergleich etwa zu dem des deutschen Unternehmens Biontech als weniger wirksam gilt.

Welt 2022-12-28 11:01:00