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Facebook stößt an seine Grenzen

Baku, den 24. April (AzerTAg). Facebook kannte bislang nur Hyper-Wachstum. Damit wird bald Schluss sein, warnt Konzernchefin Sandberg. Und der Fotodienst Instagram bekommt den Freischein, erst mal kein Geld verdienen zu müssen.
Facebook profitiert verstärkt von florierenden Werbeeinnahmen über Smartphones und Tablets. Zudem knackte das weltgrößte Online-Netzwerk erstmals die Marke von einer Milliarde Nutzern, die regelmäßig von unterwegs auf den Dienst zugreifen.
Der Umsatz kletterte um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, der Gewinn verdreifachte sich nahezu auf 642 Millionen Dollar, wie der von Mark Zuckerberg gelenkte Konzern mitteilte. Damit legte Facebook die Messlatte für Konkurrenten wie Google und Twitter erneut etwas höher. Die Aktie stieg nachbörslich um drei Prozent.
Mobile Nutzung boomt - Der Anteil an den Einnahmen durch Werbung, die über mobile Geräte lief, verdoppelte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 59 Prozent. Die Zahl der Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind, stieg per Ende März auf 1,28 Milliarden. Das waren rund 50 Millionen mehr als Ende Dezember.
1,01 Milliarden von ihnen griffen per Smartphone oder Tablet auf den Dienst zu, nach 945 Millionen zum Jahreswechsel. Branchenexperten reagierten erfreut: „Sie haben die richtigen Produkte für die Wünsche der Werbekunden, und das schlägt sich in der Bilanz nieder“, sagte Analyst Ronald Josey von JMP Securities.
Doch Facebook goss auch Wasser in den Wein. Das Umsatzwachstum werde sich im Laufe des Jahres verlangsamen. Auch dämpfte die für das operative Geschäft zuständige Managerin Sheryl Sandberg Hoffnungen, dass auch hinzugekaufte Anwendungen wie der vor zwei Jahren für eine Milliarde Dollar übernommene Fotodienst Instagram bald Gewinne abwerfen. „Wir konzentrieren uns sehr auf das Kundenwachstum“, sagte sie. Um den wirtschaftlichen Faktor gehe es derzeit weniger.
Facebook hatte zuletzt eifrig hinzugekauft, vor allem um mehr junge Menschen zu erreichen. So legte der Konzern allein für den aufstrebenden Kurznachrichtendienst WhatsApp 19 Milliarden Dollar auf den Tisch.
Den Hersteller einer Datenbrille ließ sich Zuckerberg zwei Milliarden Dollar kosten. Damit will sich Facebook für die stetigen Umwälzungen in der hart umkämpften Tech-Branche wappnen, um nicht wie andere Ex-Internetgrößen irgendwann von Newcomern abgehängt zu sein.
Finanzchef Ebersman zieht sich zurück - Doch konnte Facebook Zweifel an seinem Geschäftsmodell längst ausräumen. Nach dem holprigen Börsengang vor knapp zwei Jahren stellten vielen Investoren die Strategie noch infrage, weil Facebook kaum Geld mit Werbung auf mobilen Geräten verdiente und dafür auch keine Lösungen zu haben schien.
Diese Zeiten sind aber inzwischen vorbei. Im Schlussquartal 2013 hatte das Unternehmen erstmals mehr mit Anzeigen auf mobilen Geräten als mit solchen auf herkömmlichen Computern eingenommen.
Der Konzern gab zudem bekannt, dass Finanzchef David Ebersman noch in diesem Jahr zurücktreten werde. Nachfolger werde der Facebook-Manager David Wehner.

 

Soziales 2014-04-24 19:20:00