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Serben öffnen Massengrab mit rund 400 Leichen

Baku, den 17. April (AzerTAg). In einem geheimen Massengrab im serbischen Rudnica sollen während des Kosovokrieges 1999 bis zu 400 Albaner verscharrt worden sein. Jetzt haben auf dem Gelände nahe der Stadt Raska Grabungen begonnen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das berichtete die Zeitung „Politika“ in Belgrad unter Berufung auf die Behörden.
Über dem vermuteten Grab in Rudnica im Süden des Landes war das Gebäude einer Straßenbaufirma errichtet worden. Das Gebäude sei abgerissen worden, sodass die Erkundung des Geländes jetzt beginne, hieß es. Zuvor waren an dieser Stelle bereits sechs Leichen von Albanern geborgen worden. Sie sollen in dem jetzt erkundeten Grab nur einen halben Meter unter der Erdoberfläche begraben worden sein.
Die Behörden gehen dem Bericht zufolge jetzt auch Zeugenaussagen gegenüber der EU-Rechtsstaatsmission im Kosovo (Eulex) nach, laut denen in der Stadt Bor in Ostserbien während der kriegerischen Auseinandersetzungen zahlreiche Leichen von Albanern im Kupferschmelzofen des Bergbauunternehmens verbrannt worden sind. Daneben würden noch andere Orte möglicher weiterer Massengräber untersucht.
Sämtliche Anklagepunkte gegen Mladic bleiben - Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien hatte erst am Dienstag sämtliche Anklagepunkte gegen den früheren bosnisch-serbischen Armeekommandeur Ratko Mladic beibehalten. Ein Antrag Mladics auf Freispruch zur Halbzeit des Prozesses wurde abgewiesen, wie Richter Alphons Orie in Den Haag mitteilte. Nach sorgfältiger Prüfung der Beweislage sei diese als ausreichend für die Anklage bewertet worden.
Mladic werden Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Er muss sich wegen „ethnischer Säuberungen“ in Teilen Bosniens verantworten. Insbesondere wird ihm das Massaker von Srebrenica zur Last gelegt, bei dem im Juli 1995 insgesamt 8000 muslimische Jungen und Männer ermordet wurden. Es war das schlimmste Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.
Nachdem er dem Zugriff durch die internationale Justiz 16 Jahre lang entkommen war, wurde Mladic am 26. Mai 2011 in Serbien festgenommen. Sein Prozess begann ein Jahr später. Ende Februar ging die Präsentation der Anklagepunkte zu Ende. Nun ist es an der Verteidigung, ihre Argumente vorzulegen.

 

Soziales 2014-04-17 18:05:00