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Renault und Fiat Chrysler wollen sich zu einem der größten Autokonzerne der Welt zusammenschließen

Baku, 27. Mai, AZERTAC

Diese Fusion könnte die globale Autobranche durcheinanderwirbeln: Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) will sich mit dem französischen Hersteller Renault zusammenschließen, wie AZERTAC unter Berufung auf ausländische Massenmedien berichtet. Knapp 33 Milliarden Euro wären beide Unternehmen zusammen an der Börse wert. Mit weltweit 8,7 Millionen verkauften Fahrzeugen (Jahr 2018) wäre Renault-FCA der drittgrößte Autohersteller der Welt - nach Volkswagen (etwa 10,8 Millionen Fahrzeuge) und Toyota (etwa 10,6 Millionen Fahrzeuge).
Doch diese Zahlen sind vergleichsweise bescheiden gerechnet. Denn Renault ist seit langem in einer Allianz mit dem japanischen Autohersteller Nissan verbunden. Seit drei Jahren gehört auch Mitsubishi dazu. In vielen Rankings wird diese Dreierallianz allein bereits als zweitgrößter Autohersteller der Welt geführt. Stößt nun über die Fusion mit Renault auch Fiat zu der Partnerschaft, entsteht ein Autogigant, der laut den Absatzzahlen für das Gesamtjahr 2018 rechnerisch auf 15,6 Millionen verkaufte Fahrzeuge kommt.
Laut dem Plan sollen die Eigentumsverhältnisse eines gemeinsamen Unternehmens ausgeglichen sein - Fiat und Renault sollen je 50 Prozent halten. Die französische Regierung, die 15 Prozent der bisherigen Renault-Anteile besitzt, hat Fiats Fusionsvorschlag bereits begrüßt. Renaults Verwaltungsrat studiere die Vertragsbedingungen immerhin "mit Interesse", wie das Gremium erklärte. Eine Entscheidung werde aber erst "in Tagen oder Wochen" erwartet.
An der Börse sind die Aktienkurse von Renault und Fiat Chrysler Automobiles am Montag nach oben geschnellt. Die Euphorie der Anleger ist groß. Klappt der Merger, entsteht ein ernsthafter Konkurrent für den Volkswagen-Konzern - mit ähnlich vielen Marken, einer starken europäischen Präsenz, einigen hochprofitablen Geschäftsnischen und möglichen Technologievorsprüngen. Der Zusammenschluss verspricht beiden Seiten die Lösung vieler drängender Probleme - stellt die beiden Bindungswilligen allerdings auch vor Hürden.
In Nordamerika wiederum liegt die große Stärke von FCA: Mehr als 50 Prozent seiner weltweit 4,8 Millionen Neuwagen setzte FCA zuletzt in den USA, Kanada und Mexiko ab. Mehr als 90 Prozent des FCA-Konzerngewinns entfielen zuletzt auf Nordamerika. Besonders die auf Pick-up-Trucks spezialisierte Marke Ram und die Geländewagen von Jeep sorgen seit langem für üppige Gewinne.

Welt 2019-05-27 21:45:00