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Gen-Kartoffel-Ernte von BASF wird freigegeben

Baku, den 9. Dezember (AzerTAg). Trotz der Verunreinigung mit einer nicht zugelassenen Sorte darf der Chemiekonzern BASF seine in Deutschland geernteten Genkartoffeln großteils weiterverwenden. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) teilte am Mittwoch mit, er habe die im September beschlagnahmte Ernte der Sorte Amflora großteils freigegeben.
Die Amflora-Kartoffeln waren aus dem Verkehr gezogen worden, weil im ebenfalls an dem Anbau-Versuchen beteiligten Schweden Verunreinigungen mit der nicht zugelassenen Genkartoffel-Sorte Amadea gefunden worden waren. BASF baut die Amflora in Tschechien, Schweden und im mecklenburgischen Zepkow an.
Agrarminister Backhaus sagte, 120 Tonnen der Amflora-Ernte könne das BASF-Tochterunternehmen Plant Science im nächsten Frühjahr als Pflanzkartoffel verwenden. Diese Chargen seien nie mit der nicht zugelassenen Kartoffelsorte Amadea in Berührung gekommen.
Vernichtet werden müssten dagegen gut 18 Tonnen Kartoffeln, weil sie von Pflanzkartoffeln stammten, die in Schweden zwar getrennt voneinander, aber im selben Lager mit der Amadea aufbewahrt worden seien. Selbst wenn "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Vermischung mit Amadea stattgefunden hat", könne er einer Verwendung nicht zustimmen, sagte Backhaus.
Ursache für die Vermischung der beiden Gen-Kartoffelsorten Amflora und Amadea war laut Plant Science, dass Pflanztöpfe mit beiden Sorten "zeitweise" gemeinsam in den selben Räumen gestanden hätten. Dort sei es zur Verwechslung gekommen. Das unternehmen beteuerte, die beiden "Produktionssysteme" der beiden Sorten künftig "noch klarer" trennen zu wollen.
Wegen der Verunreinigung des Amflora-Feldes in Schweden hatte der Konzern von der EU eine Rüge kassiert. Sie war zudem Anlass für Gentechnikkritiker wie Backhaus, von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erneut ein Anbauverbot für Gen-Kartoffeln zu fordern. Anders könnten konventionelle Bauern vor einer Verunreinigung ihrer Ernten nicht geschützt werden.
Die Amflora-Kartoffeln produzieren besonders viel Stärke und sollen vor allem in der Papier-, Klebstoff- und der Bauindustrie verwendet werden. Über einen eventuellen Einsatz der Sorte Amadea in der Lebensmittelindustrie ist noch nicht entschieden.

Kənd təsərrüfatı 2010-12-09 13:49:51