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Chirurg operiert Krebspatienten – aus 11.000 Kilometer Entfernung

Baku, 21. Juni, AZERTAC
Fernando da Silva leidet an Prostatakrebs. Gerade für den 67-Jährigen aus Angola ist das keine gute Diagnose, denn in vielen afrikanischen Ländern gibt es kaum spezialisierte Chirurgen. Dass da Silva dennoch Hilfe bekam, verdankt er einem ungewöhnlichen Eingriff: Ein Arzt aus den USA hat ihn aus gut 11.000 Kilometer Entfernung an der Prostata operiert, mittels Robotertechnik.
Die Operation im CHDC-Krankenhaus in Angolas Hauptstadt Luanda sei „gut verlaufen“, sagte der Leiter der Klinik, Carlos Alberto Masseca. Drei Tage nach dem Eingriff konnte da Silva das Krankenhaus wieder verlassen.
Ausführender Chirurg war Vipul Patel vom Global Robotics Institute am Adventhealth Celebration Hospital im US-Bundesstaat Florida. Es sei weltweit die erste Fernbehandlung über eine derart große Distanz gewesen, teilte die Klinik mit.
Fortschritt für mehr Gerechtigkeit - Nach Angaben des Krankenhauses in Luanda war es auch »die erste ferngesteuerte Operation in Angola und auf dem afrikanischen Kontinent«. Im OP-Saal vor Ort sei ein Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Pflegern, Ingenieuren sowie ein Mitglied aus Patels Team gewesen, hieß es.
Prostatakrebs ist der häufigste tödliche Krebs bei Männern in Ländern südlich der Sahara. Viele afrikanische Länder haben nur begrenzte Möglichkeiten zur Früherkennung und spezialisierten Chirurgie. Die Operation sei ein „großer Fortschritt – nicht nur technologisch, sondern auch für die weltweite Gesundheitsgerechtigkeit“, sagte Operateur Patel.

Gesellschaft 2025-06-21 12:39:00