WMO: Menschengemachter Klimawandel erreichte 2024 neuen Höhepunkt
Baku, 19. März, AZERTAC
Jedes der vergangenen zehn Jahre war für sich genommen das wärmste Jahr in der Geschichte der Menschheit – zu diesem besorgniserregenden Ergebnis kommt der neue Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). 2024 war zudem das mutmaßlich erste Kalenderjahr, das mehr als 1,5 Grad Celsius über der vorindustriellen Ära lag. Als unheilvollen Einflussfaktor auf den Klimawandel hat die WMO dabei vor allem den Menschen ausgemacht.
Der Bericht zeigt: Wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben 2024 erneut Rekordwerte erreicht. So befindet sich etwa die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration auf dem höchsten Stand der vergangenen 800.000 Jahre.
Neben einem Negativrekord an verlorener Gletschermasse, hat sich die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs seit Beginn der Satellitenmessungen verdoppelt, so der Bericht. Der Anstieg des Meeresspiegels und die Erwärmung der Ozeane sei dabei über Hunderte Jahre unumkehrbar.
WMO bezeichnet Ergebnisse des Berichts als „Weckruf“ - „Unser Planet sendet immer mehr Notsignale aus – aber dieser Bericht zeigt, dass eine Begrenzung des langfristigen globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius immer noch möglich ist«, wird Uno-Generalsekretär António Guterres in der Mitteilung der WMO zitiert. „Die Staats- und Regierungschefs müssen sich dafür einsetzen und die Vorteile billiger, sauberer erneuerbarer Energien für ihre Menschen und Volkswirtschaften nutzen – mit neuen nationalen Klimaplänen, die noch in diesem Jahr vorgelegt werden sollen.“
„Ein einziges Jahr mit einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius bedeutet zwar nicht, dass die langfristigen Temperaturziele des Pariser Abkommens unerreichbar sind“, sagte WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. „Aber es ist ein Weckruf, dass wir unser Leben, unsere Wirtschaft und unseren Planeten einem erhöhten Risiko aussetzen.“
Die globalen Rekordtemperaturen sind dabei hauptsächlich auf den anhaltenden Anstieg der Treibhausgasemissionen zurückzuführen, verbunden mit einem Wechsel von einem kühlenden La Niña- zu einem wärmenden El Niño-Ereignis, heißt es in dem Bericht weiter. Auch weitere Faktoren wie Veränderungen im Sonnenzyklus, ein massiver Vulkanausbruch und ein Rückgang der kühlenden Atmosphäre könnten dazu beigetragen haben.
Die Temperaturen seien jedoch nur ein kleiner Ausschnitt eines viel größeren Bildes. Tropische Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren und andere Naturkatastrophen hätten 2024 zur höchsten Zahl neuer Vertreibungen in den vergangenen 16 Jahren geführt, Hungerkrisen verschärft und massive wirtschaftliche Verluste mitverursacht.
Frühwarnsysteme und Wetterdienste müssten entsprechend ausgebaut werden. „Wir machen Fortschritte, aber wir müssen noch weiter gehen und schneller werden“, so Saulo. „Nur die Hälfte aller Länder weltweit verfügt über angemessene Frühwarnsysteme. Das muss sich ändern.“
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