Gewinn von Audi bricht um 33 Prozent ein
Baku, 18. März, AZERTAC
Der Gewinn des Autoherstellers Audi ist deutlich gesunken. 2024 sackte der Gewinn nach Steuern um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro ab, teilte die VW-Tochter mit. Das ist bereits der zweite deutliche Rückgang in Folge. Die Zahl bezieht sich dabei nicht nur auf die Kernmarke, sondern auf den Teilkonzern Audi, zu dem auch Bentley, Lamborghini und Ducati gehören.
Der Ingolstädter Konzern reagiert mit einem drastischen Sparprogramm auf die Krise. Bis Ende 2029 will Audi bis zu 7500 Stellen im sogenannten indirekten Bereich abbauen, der alle Bereiche außerhalb der Produktion einschließt – also vom Sicherheitspersonal über Marketingexperten bis zu Ingenieurinnen und Ingenieuren in der technischen Entwicklung. Zudem soll es weitere finanzielle Einschnitte geben, unter anderem wird die Beteiligung der Mitarbeiter neu strukturiert und für einige Zeit zusätzlich gekürzt. Mittelfristig erwartet Audi davon pro Jahr Einsparungen von mindestens einer Milliarde Euro.
Kernmarke mit niedriger Marge –„Vor einem Jahr haben wir gesagt, dass 2024 ein Jahr des Übergangs wird. Das hat sich leider vollumfänglich bewahrheitet“, sagte Audi-Chef Gernot Döllner zu den Zahlen. Die Herausforderungen seien dabei nicht kleiner geworden. Schwache Nachfrage treffe auf ein erhöhtes Angebot, insbesondere in China.
2024 hatte Audi wie viele andere Autohersteller unter anderem unter schwacher Nachfrage und Preiskämpfen in China gelitten, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Bei den Ingolstädtern kamen im ersten Halbjahr noch Probleme mit fehlenden Teilen für größere Motoren hinzu, außerdem hohe Rückstellungen für die Schließung des Werks in Brüssel. Der Absatzeinbruch der Kernmarke Audi schlug dabei auch auf den Umsatz durch, der um knapp acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro sank.
Die drei kleineren Marken im Audi-Konzern waren hingegen erfolgreicher. Jede von ihnen kam auf deutlich höhere operative Renditen als die Kernmarke Audi, allen voran Lamborghini, das mit einer Marge von 27 Prozent in einer eigenen Liga spiele, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger sagte. Bei Audi waren es dagegen nur 4,6 Prozent.
2025 will Audi zwar den Absatz, Umsatz und Rendite wieder steigern, doch einfach wird das nicht. „Wir haben aber noch einen harten Weg vor uns“, sagte Rittersberger. „Die Märkte bleiben wettbewerbsintensiv.“ Zudem gebe es weiter Kaufzurückhaltung in China. Helfen sollen dagegen neue Modelle. 2024 und 2025 kämen zusammen mehr als 20 auf den Markt, sagte Döllner.
Ein weiteres Risiko für Audi ist die aktuelle Zollpolitik der USA. Kurzfristig habe man hier nur bedingt Hebel, hieß es. Möglicherweise wird Audi daher die Preise in den USA erhöhen müssen.
Bei der Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter für das Jahr 2024, die im laufenden Jahr ausgezahlt wird, greift die am Montag angekündigte Kürzung noch nicht. Mit 5310 Euro für einen Facharbeiter fällt sie dennoch sehr viel geringer aus als ein Jahr zuvor, als es noch 8840 Euro gegeben hatte.
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