Japan beantragt Ausnahmeregelung für US-Zölle
Baku, 12. Februar, AZERTAC
Nach der Verhängung von Zöllen auf Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump hat Japan bei der US-Regierung eine Ausnahmeregelung beantragt. Tokio sei sich der Anordnung des US-Präsidenten über zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium bewusst, sagte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi. Seine Regierung habe Washington „gebeten, unser Land von den Maßnahmen auszunehmen“.
Der Antrag wurde ihm zufolge am frühen Mittwochmorgen über die japanische Botschaft in den USA eingereicht. Japan werde den „Inhalt der Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf unser Land sorgfältig prüfen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen“, fügte Hayashi hinzu.
Auch Australien hofft auf Ausnahmeregelung - Unterdessen hat sich Australien gegen eine Eskalation ausgesprochen. Die australische Regierung erwäge keine Gegenmaßnahmen, sollte die von ihr angestrebte Ausnahmeregelung von Trump abgelehnt werden, sagte Wirtschaftsminister Jim Chalmers am Mittwoch im Sender ABC. Gegenmaßnahmen seien „nichts, was wir in Betracht ziehen“. „Unsere Priorität ist es, eine Ausnahmeregelung für unsere Industrie und unsere Arbeiter hier in Australien zu erreichen“, sagte er.
Zuvor hatte bereits Brasilien erklärt, das Land habe nicht die Absicht, in einen Handelskrieg mit den USA einzutreten, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Angesprochen auf eine mögliche Gegenreaktion seines Landes sagte der Minister für institutionelle Beziehungen, Alexandre Padilha, die Regierung habe dies noch nicht diskutiert, sei jedoch gegen eine Konfrontation. Brasilien ist nach Kanada der zweitgrößte Stahlexporteur in die USA.
Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte eine rasche Antwort der EU an. Der SPD-Kanzlerkandidat sagte am Rande eines Bürgergesprächs in Ludwigsfelde: „Die EU kann und wird schnell reagieren.“ Die EU sei ein sehr starker Wirtschaftsraum und habe eigene Möglichkeiten zu handeln. „Aber es sollte das Ziel sein, dass es dann weder auf der einen noch auf der anderen Seite am Ende bei Zöllen bleibt. Aber wenn es sein muss, können wir auch selber welche erheben.“ Eine Reaktion könne nun zügig erfolgen, so Scholz. „Darüber sind wir im engen Austausch mit der Kommission.“ Die EU-Kommission ließ bislang offen, wie die Reaktion ausfallen soll.
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