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Libyen: Leichen von mindestens 49 Migranten in Massengräbern entdeckt

Baku, 10. Februar, AZERTAC

In Libyen sind in Massengräbern die Leichen von mindestens 49 Migranten entdeckt worden. Ermittler machen kriminelle Banden verantwortlich.
Wie die Behörden mitteilten, fanden Ermittler zwei Gräber nördlich der Stadt Kufra im Wüstengebiet. Dutzende Migranten seien dort in einem Lager interniert gewesen. Man habe 76 Menschen befreit. Vermutlich habe eine Bande Migranten ihrer Freiheit beraubt, sie gefoltert und sie grausamer, erniedrigender und unmenschlicher Behandlung" ausgesetzt, hieß es. Sowohl bei den befreiten als auch bei den getöteten Menschen handelt es sich den Ermittlern zufolge um Migranten, die aus südlich der Sahara liegenden Ländern stammen. Die Durchsuchung der Gebiete dauere an.
Libyen gilt als eines der wichtigsten Drehkreuze für Menschenhandel in Afrika. Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus Ländern des südlichen Afrika, von Libyen aus über das Mittelmeer in Richtung Europa zu gelangen. Bewaffnete Gruppen, die teils mit staatlichen Stellen zusammenarbeiten, betreiben kriminelle Netzwerke für Menschenhandel, in denen Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber systematisch ausgebeutet werden. Immer wieder gibt es Berichte über unrechtmäßige Tötungen, gewaltsame Rekrutierung, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu sexuellen Zwecken.
Im Januar nahmen die Behörden in Libyen zwei Verdächtige fest, denen vorgeworfen wurde, Flüchtlinge unter anderem aus Somalia oder Eritrea festzuhalten, um mehrere tausend Dollar Lösegeld von deren Familien zu erpressen. Im März war nach Angaben der Vereinten Nationen ein Massengrab mit mehr als 60 Leichen von Migranten gefunden worden.

Welt 2025-02-10 14:54:00