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Für schwarze Frauen endet die Schwangerschaft dreimal so oft tödlich wie für weiße

Baku, 7. Februar, AZERTAC
In den USA ist eine Geburt für schwarze Frauen deutlich gefährlicher als für Mütter anderer Ethnien. Das geht aus neuen Daten der Gesundheitsbehörde CDC für das Jahr 2023 hervor. Demnach sank die Müttersterblichkeit zwar insgesamt – nicht jedoch bei schwarzen Frauen.
Diese hatten den Angaben zufolge zudem ein beinahe 3,5-mal so hohes Risiko, während der Schwangerschaft, der Geburt oder in der Zeit danach zu sterben als weiße Frauen.
Dass die Sterblichkeitsrate bei afroamerikanischen Müttern höher liegt, ist in den USA keine neue Entwicklung. Allerdings geht die Schere immer weiter auseinander: So lag die Todesrate bei schwarzen Müttern in den Jahren 2021 und 2022 noch rund 2,6-mal höher als bei weißen.
669 verstorbene Frauen im Untersuchungszeitraum - Der Bericht der US-Gesundheitsbehörde basiert auf Totenscheinen, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete. Die CDC zählte Frauen, die während der Schwangerschaft, während der Geburt und bis zu 42 Tage danach starben. Unfalltode sind nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden im Jahr 2023 auf diese Weise 669 verstorbene Frauen gezählt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 817 Todesfällen im Jahr 2022 und 1205 im Jahr 2021, welches die höchste Zahl seit mehr als 50 Jahren war.
Die hohen Todesraten erscheinen insgesamt insofern plausibel, als im Zuge der Coronapandemie Untersuchungen eine höhere Müttersterblichkeit in mehreren Ländern nahelegten. In der Veröffentlichung der CDC wird das Wort „Covid“ indes gar nicht erwähnt.
Den Zahlen zufolge sank die Müttersterblichkeitsrate weißer Frauen von 19 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten im Jahr 2022 auf 14,5 pro 100.000 im Jahr 2023. Bei den hispanischen Frauen sank sie im selben Zeitraum von 16,9 auf 12,4, bei denen mit asiatischer Ethnie von 13,2 auf 10,7. Demgegenüber blieb sie bei den schwarzen Frauen mit 50,3 gegenüber 49,5 im Jahr 2022 praktisch unverändert – und deutlich höher als bei allen weiteren Ethnien.
Gründe für diesen Trend werden im Bericht nicht genannt, eine Interviewanfrage der Nachrichtenagentur AP lehnte die CDC ab. Eine Sprecherin der Wohlfahrtsorganisation „March of Dimes“ brachte die Zahlen im Gespräch mit der Agentur in Zusammenhang mit dem Abflauen der Coronakrise: „Als wir zur Normalität zurückgekehrt sind, sind die Auswirkungen von systematischem Rassismus und ungleichem Zugang (zu medizinischer Versorgung) sofort wieder zutage getreten“, sagte Amanda Williams.

Gesellschaft 2025-02-07 17:01:00