Uno alarmiert: Im Südsudan sind 1,4 Millionen Menschen von verheerenden Überschwemmungen betroffen
Baku, 11. November, AZERTAC
Die Vereinten Nationen sind alarmiert: Im Südsudan sind 1,4 Millionen Menschen von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Rund 380.000 Menschen seien durch das Hochwasser vertrieben worden, teilte das UNO-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) mit. Zudem steige die Zahl von Malariafällen. Nach Angaben von Hilfsorganisationen erlebt der Südsudan, eines der ärmsten Länder der Welt, die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Vor allem der Norden des Landes ist betroffen.
Inzwischen seien die Menschen in 43 Bezirken sowie in der zwischen Südsudan und Sudan umstrittenen Region Abyei von dem Hochwasser betroffen, erklärte die Uno. Insgesamt seien bislang 379.000 Menschen durch die Fluten vertrieben worden; vor einem Monat waren es noch 241.000 Vertriebene gewesen.
Die Zunahme von Malariafällen in einigen Bundesstaaten überfordere das Gesundheitssystem und verschärfe die Situation in den Hochwassergebieten, warnte Ocha.
Die Weltbank hatte am 1. Oktober gewarnt, die Überschwemmungen würden die „bereits kritische humanitäre Situation” verschärfen, die durch eine hohe Lebensmittelunsicherheit, wirtschaftlichen Niedergang, einen dauerhaften Konflikt, Epidemien und Auswirkungen des Krieges im Nachbarland Sudan gekennzeichnet sei.
Mehr als sieben Millionen Menschen leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) im Südsudan unter einer unsicheren Lebensmittelversorgung, 1,65 Millionen Kinder sind unterernährt.
Seit der Unabhängigkeit vom Sudan im Jahr 2011 steckt der Südsudan in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Das Land hat sich immer noch nicht von dem fünfjährigen Bürgerkrieg erholt, in dem rund 400.000 Menschen getötet worden waren. Das Friedensabkommen von 2018 kam unter starkem internationalem Druck zustande. Trotz großer Ölvorkommen gilt der Südsudan als eines der ärmsten Länder der Welt.
Im September gab Präsident Salva Kiir eine erneute Verschiebung der ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit bekannt. Sie waren für Ende Dezember dieses Jahres geplant gewesen und sollen nun erst zwei Jahre später stattfinden.
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