Tote und Verletzte bei Demonstration in Belgrad
Baku, 6. November, AZERTAC
In Serbien demonstrieren seit dem Wochenende Tausende Menschen gegen die Regierung. Die Demonstranten vermuten, dass bei der Auftragsvergabe für die Renovierung des Bahnhofs in Novi Sad Korruption im Spiel war. Das Vordach des Hauptbahnhofs in der nordserbischen Stadt war am Freitag eingestürzt. Dabei starben 14 Menschen, darunter zwei Kinder. Zahlreiche weitere wurden verletzt, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Die Demonstranten zogen am Dienstag durch die Straßen von Novi Sad und äußerten lautstark ihren Unmut über die Regierung. Sie riefen „Diebesbande“ und „Mörder, euch wird die Straße richten“, wie das Nachrichtenportal danas.rs berichtet. Einige hätten den lokalen Sitz der Regierungspartei SNS von Staatspräsident Aleksandar Vučić mit Steinen und Flaschen beworfen, hieß es in den Berichten weiter.
Bauunternehmen weist Schuld von sich - Die genaue Ursache für das Unglück ist bislang nicht bekannt. Der Bahnhof war erst im Juli nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wiedereröffnet worden. Das betroffene Dach war jedoch nicht erneuert worden. Der Grund dafür ist nicht klar. An manchen Stellen des Gebäudes dauern die Arbeiten noch an.
Generalunternehmer des Umbaus war eine chinesische Firma, die betonte, dass das Unglücksdach nicht Teil des Renovierungsprojekts war. Das Projekt gehörte zum Neubau der Bahnstrecke zwischen Belgrad, Novi Sad und Budapest. Seit März 2022 gibt es die Hochgeschwindigkeitszugverbindung. Serbien und Ungarn haben das Vorhaben ebenfalls an chinesische Bauunternehmen vergeben. Es wird mit Krediten chinesischer Banken finanziert.
Viele Serben vermuten korrupte Vorgänge bei beiden Projekten. Die Demonstranten in Novi Sad verlangten deswegen den Rücktritt von Ministerpräsident Milos Vučević, eines engen Vertrauten von Vučić, der von 2012 bis 2022 Bürgermeister von Novi Sad war.
Bauminister Goran Vesić trat bereits am Montag zurück. Er wies aber jegliche strafrechtliche Verantwortung für das Unglück von sich.
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