Red Bull baut in Brasilien fleißig um
Baku, 2. November, AZERTAC
Immerhin: Über mangelnde Rückendeckung seines Rennstalls darf sich Sergio Perez trotz dramatisch schlechter Form nicht beklagen - obwohl der Mexikaner seit Monaten hinter den Erwartungen bleibt, und zuletzt sogar mehrere Experten im Fahrerlager Red Bull eine Trennung von seiner glücklosen Nummer zwei nahelegten, hält das Team vorerst an Perez fest.
Dabei lässt die Truppe aus Milton Keynes scheinbar nichts unversucht, um den Mexikaner endlich wieder auf Betriebstemperatur zu bringen: Denn vor dem Großen Preis von Brasilien ist Red Bull den Bitten Perez' nachgekommen, ihn mit einem anderen Chassis auszustatten.
Der WM-Achte hofft, dadurch endlich wieder seine Form zu finden, und etwaige andere Performance verhindernde Gründe ausschließen zu können. "Wir haben ihn zurück auf ein anderes Chassis getauscht, was wir tun können", verrät Red Bulls Chefingenieur Paul Monaghan in Sao Paulo: "Er hat gefragt, ob wir das machen können, und wir haben zugestimmt."
"Zu diesem Zeitpunkt des Jahres" kein ganz neues Chassis - Für die Mechaniker bedeutete der Vorgang zwar etwas Extraarbeit, um Perez zu helfen, investiere man diese aber gerne. Allein: Ein neues Chassis ist es für den Mexikaner nicht: "Zu diesem Zeitpunkt des Jahres machen wir kein neues mehr", stellt Monaghan klar, dass sein Pilot auf eine ältere Konfiguration zurückgetauscht wurde.
Gänzlich eingestellt hat Red Bull die Produktion von neuen Teilen aber noch nicht: Den neuen Unterboden etwa, der bereits am Auto von Teamkollege Max Verstappen ist, soll in naher Zukunft auch Perez erhalten: "Im Moment haben wir ihn noch nicht, ich hoffe aber für Vegas, denn das bringt auch nochmal bisschen Zeit", glaubt der Mexikaner.
Im Vergleich zu Verstappen trage er wegen der alten Spezifikation "ein bisschen mehr Gewicht" rum, das sei natürlich "nicht ideal", so Perez: "Aber das Team tut das Beste, was sie können." Monaghan spielt die Ungleichheit zwischen den Autos seiner beiden Piloten jedoch runter, spricht lediglich von einem "kleinen Unterschied" und "keinem signifikanten im Vergleich zu Max".
Strafe: Neuer Verbrennungsmotor für Verstappen - Ein Bereich, in dem Verstappen ab dem Brasilien-Wochenende aber definitiv Vorteile gegenüber Perez haben sollte, ist die Motorleistung: Denn der Niederländer bekommt wie erwartet einen neuen Verbrennungsmotor in seinen RB20 eingebaut, kassiert dafür eine Startplatzstrafe von fünf Positionen, weil es bereits sein sechster in diesem Jahr ist - erlaubt sind vier.
Bereits im Belgien-Grand-Prix in Spa Ende Juli speiste Red Bull einen weiteren Verbrenner in den Motorenpool des Niederländers ein. Die Strafe in Sao Paulo muss Verstappen aber erst in der Startaufstellung für den Grand Prix am Sonntag absitzen, der Sprint am Samstag bleibt davon unberührt.
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