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Hunderte Kosmetikprodukte enthalten schädliche Chemikalien

Baku, 31. Oktober, AZERTAC
Die Zahlen sind alarmierend: Fast 300 auf dem europäischen Markt erhältliche Kosmetikprodukte enthalten gesundheitsgefährdende oder umweltschädliche Chemikalien. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hervor.
Die EU-Behörde mit Sitz in Helsinki fand unter anderem in Eyelinern und Liplinern sowie in Haarspülungen und Haarmasken Inhaltsstoffe, die in solchen Produkten verboten sind, weil sie in der Umwelt nur langsam abgebaut werden oder im Verdacht stehen, der Fruchtbarkeit zu schaden oder krebserregend zu sein.
Viele Produkte enthalten „Ewigkeitschemikalien“ - Die ECHA hat im Zeitraum von November 2023 bis April 2024 knapp 4500 Kosmetika in 13 europäischen Ländern untersucht – unter anderem in Deutschland, Österreich, Dänemark und Italien. Dabei haben sich die Fachleute vor allem die Liste der Inhaltsstoffe angesehen, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
285 der untersuchten Produkte – rund sechs Prozent – enthielten dem Bericht zufolge schädliche Chemikalien. Dabei handelte es sich hauptsächlich um die Stoffe Perfluorononyl Dimethicone und Decamethylcyclopentasiloxan, auch D5 oder Cyclopentasiloxane genannt. Der erstgenannte Stoff gehört zu den PFAS-Chemikalien. Diese werden auch Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie sich in der natürlichen Umwelt nicht abbauen.
Laut ECHA-Bericht haben die nationalen Behörden Maßnahmen ergriffen, um die Produkte mit den problematischen Inhaltsstoffen vom Markt zu entfernen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung liefen die Nachforschungen demnach noch in etwa der Hälfte der Fälle.
Schädliche Stoffe in Kosmetika sämtlicher Preiskategorien gefunden - Wie sollten verunsicherte Nutzerinnen und Nutzer von Kosmetik nun reagieren? Die Chemikalienagentur rät, die Liste der Inhaltsstoffe bei Kosmetika auf die oben genannten Chemikalien hin zu überprüfen. Die Behörde betonte, dass die Stoffe in Produkten sämtlicher Preiskategorien gefunden wurden.
An dem ECHA-Projekt nahmen Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Island, Italien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Norwegen, Rumänien und Schweden teil. Wie viele Produkte in welchen Ländern problematische Inhaltsstoffe enthielten, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Wissenschaft und bildung 2024-10-31 20:48:00