Brennendes Tankschiff erreicht Hafen von Rostock
Baku, 12. Oktober, AZERTAC
Es ist ein gefürchtetes Szenario: Der Brand eines Tankschiffs auf der vielbefahrenen Ostsee zwischen Deutschland und Dänemark. Am Freitag hat ein Großeinsatz von Seenotrettern, Schleppern und Brandbekämpfern vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns offenbar das Schlimmste verhindert, nachdem an Bord eines Tankers Feuer ausgebrochen war. Die 73 Meter lange „Annika“ war nach Angaben des Havariekommandos mit etwa 640 Tonnen Öl an Bord auf dem Weg von Rostock nach Travemünde.
Nachdem das Feuer im Heckbereich des Schiffes unter Kontrolle gebracht war, wurde der Tanker am Freitagabend nach Rostock geschleppt, wo um Mitternacht die Molenköpfe des Hafens erreichte. Dort soll das Feuer endgültig gelöscht werden.
Der zwölf Meter breite Tanker lag etwa 4,5 Kilometer vor Heiligendamm vor Anker. Laut Schweriner Umweltministerium ist bisher keine Gewässerverunreinigung entstanden. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sprach Umweltminister Till Backhaus (SPD) jedoch von einer sehr dynamischen Lage. Er verfolge die Ereignisse mit Sorge. „Ich bin froh, dass die Besatzung schnell evakuiert werden konnte“, sagte Backhaus.
Laut einer Mitteilung des Bundesumweltministeriums auf der Plattform X sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne): „Ich blicke mit Sorge auf den brennenden Tanker in der Ostsee.“ Zum Glück seien alle Seeleute sicher an Land. Ihr Dank gelte den Spezialisten vor Ort.
Das Feuer war am Freitagmorgen zwischen Rostock-Warnemünde und Kühlungsborn ausgebrochen, etwa auf Höhe des Ostseebades Heiligendamm. Der Brand entstand nach Angaben des Havariekommandos wahrscheinlich in einem Raum, in dem Farben- und Lacke gelagert werden (Seeleute sprechen von der „Farbenlast“ oder dem „Paintlocker“). Der schwarze Rauch war bis zur etwa 4,5 Kilometer entfernten Küste zu sehen.
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