Klimawandel macht heftige Wirbelstürme häufiger
Baku, 10. Oktober, AZERTAC
Die Menschen im US-Bundesstaat Florida hatten kaum Zeit, um aufzuräumen und aufzuatmen. Nur zwei Wochen lagen zwischen den Hurrikans "Helene" und "Milton". Klar ist: Der Klimawandel macht solche heftigen Wirbelstürme häufiger.
Durch den Klimawandel steigen nicht nur die Lufttemperaturen, sondern auch die des Wassers in den Ozeanen. Als sich "Helene" bildete, lagen sie im Golf von Mexiko etwa zwei Grad Celsius höher als vor Beginn der Industrialisierung. Durch die Wärme bekommen die Wirbelstürme mehr Energie und werden gefährlicher.
Das Ergebnis: Es entstehen nicht zwingend mehr Hurrikans, aber stärkere. Eine zwei Grad höhere Wassertemperatur führt bei einem Hurrikan zu einer Windgeschwindigkeit, die um 80 Kilometer pro Stunde höher liegt, erklären Meteorologen.
Forschende haben sogar bereits vorgeschlagen, die Hurrikan-Skala zu erweitern, weil es mittlerweile Stürme gibt, die weit über den Windgeschwindigkeiten anderer Stärke-5-Stürme liegen, also der bisher höchsten Kategorie. Sie erreichen mehr als 300 Kilometer pro Stunde.
Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Das bedeutet, dass Hurrikans heute oft mehr Regen und somit Überschwemmungen mit sich bringen als früher. Dadurch wird ihre Zerstörungskraft weiter erhöht. Die Wissenschaftler-Initiative "World Weather Attribution" hat in einer Schnellanalyse errechnet, dass "Helene" etwa zehn Prozent mehr Niederschlag brachte, als wenn sich der Sturm ohne Klimawandel geformt hätte.
Die höhere Feuchtigkeit hat noch einen weiteren Effekt: Die Hurrikans schwächen sich dadurch über Land deutlich langsamer ab als früher. Während sie in den 1960er Jahren nach einem Tag an Land noch 50 Prozent ihrer Intensität aufwiesen, sind es mittlerweile 75 Prozent.
Zudem lösen Hurrikans oft weitere Wirbelstürme aus, die über Land für Verwüstungen sorgen. So kamen bei einem Tornado, der bereits vor der Ankunft von ”Milton” an der Ostküste Floridas gewütet hatte, mindestens vier Menschen ums Leben.
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