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Argentinien, Brasilien und Uruguay planen Schutzgebiet im Südatlanik

Baku, 23. September, AZERTAC

In der peruanischen Hauptstadt Lima hat die 69. Konferenz der Internationalen Wahlfangkommission (IWC) begonnen. Die Europäische Union will unter anderem eine Resolution einbringen, die den kommerziellen Walfang verurteilt. Argentinien, Brasilien und Uruguay kündigten ihrerseits die Einrichtung eines Walschutzgebiets im Südatlantik an.
Mit der Resolution soll das seit 1986 geltende Walfang-Moratorium auf Großwale ausgedehnt werden. Umweltschützer fürchten, dass das Verbot gekippt werden könnte.
Derzeit betreiben nur Japan, Norwegen und Island noch kommerziellen Walfang. Japan ist aus der IWC bereits 2019 ausgetreten und jagt seitdem in den eigenen Gewässern Zwergwale, Brydewale und Sei Wale. In diesem Jahr sollen erstmals auch wieder Finnwale gejagt werden. Die Regierung in Tokio behauptet, die Bestände der Meeressäuger durch die kommerzielle Jagd nicht in Gefahr geraten zu lassen.
Bei der IWC-Konferenz wollen neun Länder den Beitrag des Walfangs für die Ernährungssicherheit per Resolution anerkennen lassen. "Das wäre ein fataler Schritt", warnt Biologin Sandra Altherr von der Tierschutzorganisation Pro Wildlife.
Walfang zur Selbstversorgung sei diversen Ureinwohnern in Grönland, Alaska oder Russland ohnehin erlaubt. Diese Resolution ziele darauf ab, Walfang grundsätzlich zu legitimieren.
Argentinien, Brasilien und Uruguay hingegen wollen bei der Konferenz in Lima erneut die Schaffung eines Schutzgebiets für Wale im Südatlantik beantragen. Die südamerikanischen Länder setzen sich bereits seit über 15 Jahren dafür sein, sind bislang aber stets an der erforderlichen Dreiviertelmehrheit gescheitert. Es wäre weltweit das dritte Schutzgebiet für Wale nach einem in der Antarktik und einem im Indischen Ozean.
Das sogenannte Commission Meeting in Lima dauert bis zum 27. September.

Gesellschaft 2024-09-23 15:01:00