Unwetter: Hochwasserlage in Österreich, Polen und Tschechien sehr angespannt - bereits mehrere Tote
Baku, 15. September, AZERTAC
Nach tagelangem Dauerregen spitzt sich die Hochwasser-Lage in Mittel- und Osteuropa weiter zu. Bei den Überschwemmungen hat es bislang sieben Todesopfer gegeben. Nach Rumänien meldeten auch Polen und Österreich erste Tote durch das Hochwasser.
In Polen starb ein Mann im Bezirk Klodzko infolge der Unwetter. In Österreich kam ein Feuerwehrmann im Einsatz ums Leben. Rumänien meldete den Tod von fünf Menschen. Besonders dramatisch ist die Lage in der Grenzregion zwischen Polen und Tschechien. Das Gebiet ist von den schlimmsten Überflutungen seit drei Jahrzehnten betroffen.
Im Südwesten Polens brach ein Staudamm. Hubschrauber sind im Einsatz, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Ein Mann ertrank in Krosnovice unweit von Klodzko. Nach Angaben eines Polizeisprechers kann der Tote nicht geborgen werden, da der Ort überflutet ist. Ministerpräsident Tusk wiederholte seinen Appell, den Aufrufen zu Evakuierungen Folge zu leisten. Im Bezirk Klodzko seien bereits 1.600 Menschen in Sicherheit gebracht worden, sagte Tusk. In Teilen der überfluteten Gebiete sei die Stromversorgung unterbrochen, stellenweise gebe es Probleme mit dem Mobilfunk. Die Wasserwerke in Klodzko warnten, das Leitungswasser eigne sich nicht mehr zum Trinken und müsse abgekocht werden. Die polnische Eisenbahn PKP stellte wegen der Überschwemmungen im Süden des Landes die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien ein.
In Tschechien sind mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom. In der Nacht mussten mehrere Tausend Einwohner von Cesky Tesin ihre Häuser auf Anordnung des Bürgermeisters verlassen. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, drohte dort über die Ufer zu treten. Gestern mussten bereits in der Stadt Opava tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden. Mehrere Menschen wurden vermisst. Auch andere Ortschaften wurden evakuiert. Im Altvatergebirge wurde die 2000-Einwohner-Gemeinde Ceska Ves durch die Wassermassen der Bela von der Außenwelt abgeschnitten.
Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Die darunter liegenden Gemeinden entlang der Blanice konnten indes frühzeitig gewarnt worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt, galt in Tschechien an rund 80 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. Das bedeute, dass Gefahr für Leib und Leben bestehe oder größere Sachschäden drohten. Die Slowakei ist ebenfalls betroffen.
Die österreichischen Behörden erklärten das Bundesland Niederösterreich zum Katastrophengebiet. Dort droht der Stausee am Kraftwerk Ottenstein überzulaufen. In Niederösterreich rund um Wien gab es in der Nacht rund 4.500 Feuerwehreinsätze, Bewohner mussten aus ihren Häusern gerettet werden. Zahlreiche Straßen sind unpassierbar. Die Landesregierung geht davon aus, dass einige Ortschaften im Laufe des Tages nicht mehr auf dem Landweg erreichbar sein werden.
Im Osten Österreichs wurde der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Amstetten und St. Valentin unterbrochen, wie die staatliche Eisenbahngesellschaft ÖBB mitteilte. Die Strecke ist Teil der Bahnverbindung zwischen Wien und Deutschland. In Wien wurden vorsorglich mehrere U-Bahn-Strecken gesperrt. In mehreren Bezirken der Hauptstadt wurde die Stromversorgung unterbrochen. Eine Person geriet mit ihrem Auto in die Wassermassen der über die Ufer getretenen Pielach westlich von Wien und musste gerettet werden.
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