Italienische Forscher präsentieren alarmierende Messdaten
Baku, 13. September, AZERTAC
Italienische Gletscherforscher berichten von einem beschleunigten Schmelzen des Gletschers an der Marmolata. Die Eismasse am höchsten Gipfel der Dolomiten gehe täglich um sieben bis zehn Zentimeter zurück, hieß es zum Start einer Kampagne namens „Karawane der Gletscher“, wie der „Guardian“ berichtet. Die Aktion werde von der Umweltorganisation Legambiente und der Internationalen Alpenschutzkommission Cipra getragen sowie wissenschaftlich vom Italienischen Glaziologischen Komitee begleitet.
Wegen der durch die Klimakrise steigenden Durchschnittstemperaturen dürfte der Gletscher bis 2040 komplett verschwinden, so die Experten. Seit Beginn der Messungen im Jahr 1888 habe er sich bereits um 1200 Meter zurückgezogen und sei nun in einem „irreversiblen Koma“. Für eine beschleunigte Schmelze sorgten die ungewöhnlich hohen Temperaturen im Sommer zusammen mit der häufigen Dürre im Winter, die ein Nachwachsen der Gletscher durch den Mangel an Schneefall verhindere. Allein in den vergangenen fünf Jahren verlor der Marmolatagletscher 70 Hektar an Oberfläche, was etwa 98 Fußballfeldern entspreche.
Vor zwei Jahren brach ein großes Gletscherstück ab, in dem Eisrutsch starben elf Menschen. Sein Schicksal teilt der Marmolatagletscher jedoch mit etlichen weiteren Alpengletschern.
Deutsche Gletscher vor schnellem Aus - Die deutschen Gletscher wollen Wissenschaftler gegen Ende September mit Drohnen überfliegen, um Fläche und Volumen neu zu bestimmen. Zwar gab es im vergangenen Winter viel Schnee in der Höhe, der das Eis teils bis weit in den Sommer etwas schützte. Demgegenüber stand aber insbesondere ein sehr heißer August. Schon jetzt ist klar: Das ehemals „ewige Eis“ hat einmal mehr gelitten.
„In einem bedauerlichen Zustand“ sieht Wilfried Hagg, Glaziologe und Geograf der Hochschule München, den Nördlichen Schneeferner an der Zugspitze. Der 2962 Meter hohe Berg habe den zweitwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt, nur 2003 sei es 0,2 Grad wärmer gewesen. Der August sei „mit Abstand der heißeste“ gewesen und der erste Monat überhaupt, in dem es auf dem höchsten Berg Deutschlands keine negativen Temperaturen gab. „Das heißt, der Nördliche Schneeferner schmolz einen Monat lang komplett durch, Tag und Nacht“, sagte Hagg.
Bis Ende des Jahrzehnts, so die Einschätzung der Forscher, werde der Nördliche Schneeferner zu klein und dünn für die Einstufung als Gletscher sein. Dann gebe es keine Eisbewegung mehr. Dem Südlichen Schneeferner wurde dieser Status bereits vor zwei Jahren aberkannt. In zwei oder drei Jahren wird laut Prognosen auch das Ende für den Watzmann- und den Blaueisgletscher bei Berchtesgaden ausgerufen. Nur der Höllentalferner dürfte als letzter deutscher Gletscher länger überleben – ungefähr bis 2035.
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