Medienbericht: Mehr als 1.400 ukrainische Ärzte warten in Deutschland auf Zulassung
Baku, 3. August, AZERTAC
Mehr als 1.600 geflüchtete ukrainische Ärztinnen und Ärzte haben laut einem Medienbericht seit Beginn des Ukraine-Kriegs einen Antrag auf Approbation gestellt, um in Deutschland praktizieren zu dürfen. Doch noch immer seien rund 1.400 in Bearbeitung, heißt es.
Bislang seien lediglich 187 Anträge bewilligt worden, heißt es in der "Welt am Sonntag", welche die zuständigen Ämter aller Bundesländer abfragte. Die Zahlen basieren auf Rückmeldungen aus 14 Ländern, Bremen und Hessen konnten den Angaben zufolge nur unvollständige Daten liefern.
Die Wartezeiten seien nicht allein für Ukrainer so lang. Zwischen der Antragstellung durch Mediziner aus Ländern außerhalb der Europäischen Union und der Bewilligung ihrer Approbation liegen typischerweise zwischen 15 Monaten und drei Jahren.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, erklärte in der "Welt am Sonntag", das Ausmaß der Bürokratie lähme die Anerkennung von Ärztinnen und Ärzten. Benötigt werde jetzt "eine echte Entbürokratisierungsoffensive". Auf "bürokratische Hürden und personell ausgezehrte Landesbehörden" wies auch die Vorsitzende der Medizinervereinigung Marburger Bund, Johna, hin.
"Das deutsche Gesundheitswesen leidet dramatisch unter einem allgemeinen Arbeitskräftemangel, ukrainische Ärzte könnten für uns eine wertvolle Unterstützung sein", sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen der Zeitung. Das Problem sieht er allerdings bei den Ländern: Die hohe Zahl der noch nicht beschiedenen Anträge zeige, dass die aktuellen Anerkennungsverfahren dysfunktional, viel zu umständlich und zu bürokratisch durch die Bundesländer organisiert sei. Dabei entspreche die medizinische Ausbildung in europäischen Nachbarstaaten wie der Ukraine durchaus den Standards in EU-Nachbarländern.
Niederlande planen Notstand wegen Einreise von Asylsuchenden
Bundeswehr will bis 2027 rund 5.000 Soldaten dauerhaft nach Litauen verlegen
Mitteleuropa: Mehrere Länder bereiten sich auf Hochwasser vor - starker Schneefall in den Alpen