Baku, 23. Juli, AZERTAC
81 Millionen Dollar: So viel Geld sammelte das Wahlkampfteam von US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden. Dabei handele es sich um die höchste Summe, die jemals in dieser Zeitspanne von einem möglichen Kandidaten oder einer Kandidatin gesammelt worden sei, hieß es von ihrem Kampagnenteam.
Harris übernimmt nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf zumindest dessen Team. Bis zum Nominierungsparteitag in Chicago in einem Monat muss Harris auch die Delegierten von sich überzeugen. Medienberichten vom frühen Morgen deutscher Zeit zufolge hat Harris genügend Unterstützung gesammelt.
Und auch das Geld fließt schon mal – in eine bereits mit rund 240 Millionen US-Dollar gefüllte Kasse (220 Millionen Euro). Außerdem hätten sich die Followerzahlen des Wahlkampfteams bei X, „KamalaHQ“, über Nacht verdoppelt, hieß es.
Nach der Unterstützung einflussreicher Parteimitglieder haben sich auch wichtige Spender der Demokraten hinter Harris versammelt . Er unterstütze die Kandidatur der 59-Jährigen, sagte der Gründer des Investmentbank Evercore, Roger Altman, beim Sender CNBC. Auch weitere finanzstarke Spender erklärten ihre Unterstützung.
„Die Stimmung an der demokratischen Basis hat sich von entmutigt zu begeistert gewandelt“, sagte Altman. Er erwarte, dass die Wahlkampfkassen der Vizepräsidentin sehr gut gefüllt würden.
Unterstützung kam auch vom Chef der Open Society Foundation, Alex Soros. Der Sohn des milliardenschweren Philanthropen George Soros rief dazu auf, sich hinter Harris zu vereinen, um den republikanischen Kandidaten Donald Trump zu schlagen. Die Familie Soros spendete bei vergangenen Wahlen zweistellige Millionenbeträge.
Biden verzichtet, Harris soll übernehmen - Biden hatte am Sonntag erklärt, er werde auf seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November verzichten. Der 81-Jährige war nach einem schwachen Aufritt bei einem TV-Duell gegen Trump zunehmend in die Kritik geraten. Er unterstütze nun seine Vizepräsidentin, erklärte Biden.
Bei einem Telefonat mit dem Wahlkampfteam, das Harris am Montag besuchte, sagte Biden: „Ich werde nicht auf dem Wahlzettel stehen, aber ich werde mich trotzdem voll und ganz engagieren.“ Sein Wahlkampfteam solle Harris annehmen, sagte er, „sie ist die Beste“. Harris sprach von einer „Achterbahnfahrt“.
In ihrem ersten Wahlkampfauftritt äußerte Harris erste zentrale Themen ihres Wahlkampfs. Es gehe ihr neben einer Stärkung der Mittelschicht und schärferen Waffengesetzen auch um reproduktive Freiheit. „Wissend, dass Trump, wenn er die Chance bekommt, ein Abtreibungsverbot unterzeichnen wird, um Abtreibungen in jedem einzelnen Bundesstaat zu verbieten“, sagte sie.