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H5N1-Virus in den USA: Vier neue Fälle beim Menschen nachgewiesen

Baku, 17. Juli, AZERTAC

In den USA haben die Behörden vier neue Fälle von Vogelgrippe beim Menschen bekannt gegeben. Es handele sich um Arbeiter, die alle im selben Geflügelbetrieb arbeiten würden, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC. Die Infizierten würden Bindehautentzündungen und grippeähnlichen Symptomen schildern.
Es werde auch ein fünfter Fall vermutet, der aber für eine Bestätigung noch untersucht werden müsse. Das Risiko für die US-Bevölkerung sei weiterhin “gering”. Mit den neuen Behördenangaben steigt die Zahl der Vogelgrippe-Fälle beim Menschen in den USA auf acht.
Die Fälle sind Teil eines weitreichenden Ausbruchs der H5N1-Vogelgrippe, die sich weltweit bei Wildvögeln ausbreitet. Das Virus hat in den vergangenen Monaten zunehmend auch auf Säugetiere übergegriffen – unter anderem auf Milchvieh in den USA. Im März meldeten US-Behörden den ersten Ausbruch des H5N1-Virus in den Tieren. Seitdem wurden in zwölf Staaten 139 Herden infiziert. Es gibt allerdings Kritik, dass die Statistik unvollständig sein könnte.
Investitionen in Impfstoffe - Die Vogelgrippe-Fälle beim Menschen wecken Befürchtungen einer drohenden Pandemie. Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, bezeichnete angesichts der Ausbreitung von H5N1 in den USA das Vogelgrippevirus als möglichen Auslöser. Dem Robert Koch-Institut zufolge gibt es derzeit weltweit aber noch keine Hinweise für eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
Wissenschaftler befürchten allerdings, dass der Kontakt von Menschen mit dem Virus in Geflügel- und Milchbetrieben das Risiko erhöht, dass das Virus mutiert und damit auch eine Übertragung zwischen Menschen möglich werden könnte. Der US-Biotechkonzern Moderna hat Anfang Juli 176 Millionen Dollar von der US-Regierung erhalten, um die Entwicklung seines neuartigen Impfstoffs gegen die Vogelgrippe voranzutreiben.
Klassische Grippeimpfstoffe für den Menschen könnten nach Einschätzung des Berliner Infektiologen Leif Erik Sander im Fall einer Vogelgrippepandemie rasch zur Verfügung stehen. “Wir haben Impfstoffe, die zugelassen sind, die in dem Moment, in dem ein Virus eine Pandemie auslöst, sehr schnell angepasst werden könnten”, sagte der Charité-Professor bei einem Pressegespräch. Allerdings müssten dafür Produktionskapazitäten hochgefahren werden.

Gesellschaft 2024-07-17 14:37:00