Mehr als 3000 Jahre altes Schiffswrack im Mittelmeer entdeckt
Baku, 21. Juni, AZERTAC
Eine „bahnbrechende Entdeckung“, so schreibt es die israelische Altertumsbehörde. Gemeint ist ein Schiffswrack, das vor der Küste Israels entdeckt wurde. Der Behörde zufolge ist es mehr als 3300 Jahre alt. Teile der Fracht des Schiffes haben die lange Zeit wohl intakt überdauert.
Die Ladung wurde bei einer Standarduntersuchung eines Erdgasunternehmens, das Offshore-Felder bei Israel betreibt, im Norden des Landes in einer Tiefe von 1,8 Kilometern auf dem Grund des Mittelmeers entdeckt. „Im Rahmen unserer laufenden Aktivitäten zur Entdeckung und Gewinnung von Erdgas aus der Tiefsee führen wir Untersuchungen durch, bei denen wir verschiedene Parameter überprüfen und den Meeresboden mit einem modernen Tauchroboter absuchen“, sagte Karnit Bahartan von Energean. Bei einer dieser Untersuchungen hätten sie einen großen Stapel Krüge gefunden, die auf dem Meeresboden aufgehäuft gewesen seien. Die Altertumsbehörde konnte die Fracht schließlich eindeutig zuordnen: Sie stamme aus der späten Bronzezeit.
Sturm oder Piratenüberfall - Zum Untergang des Schiffes habe vermutlich eine Krise geführt, sagte Jacob Sharvit von der israelischen Altertumsbehörde. Ein Sturm etwa, oder ein Angriff von Piraten. „Es ist sowohl das erste als auch das älteste Schiff, das in der Tiefsee des östlichen Mittelmeers, neunzig Kilometer von der nächsten Küste entfernt, gefunden wurde“, sagte er.
Aus der Bronzezeit, so Sharvit weiter, seien nur zwei weitere Schiffswracks mit Ladung im Mittelmeer bekannt. Die anderen beiden seien vor der türkischen Küste gefunden worden und mit normaler Tauchausrüstung zugänglich gewesen. „Auf der Grundlage dieser beiden Funde ging die Wissenschaft bisher davon aus, dass der Handel in dieser Zeit auf sichere Weise von Hafen zu Hafen geführt wurde, wobei man sich in Sichtweite der Küstenlinie bewegte“, sagte Sharvit.
„Dieser Fund offenbart uns wie nie zuvor die Navigationsfähigkeiten der antiken Seefahrer, die in der Lage waren, das Mittelmeer zu durchqueren, ohne eine Küste in Sichtweite zu haben“, so Sharvit. Denn von dem Fundort aus sei nur der Horizont sichtbar. Wahrscheinlich hätten Sonne und Sterne als Navigationshilfen fungiert.
Gemeinsam haben die Altertumsbehörde und das Energieunternehmen schließlich weitere Untersuchungen angestoßen, heißt es weiter. Mit einem Roboter hätten sie die Fundstelle kartiert und vermessen. Das gesunkene Schiff war demnach etwa 12–14 Meter lang. Das Schiff habe Hunderte Gefäße transportiert.
„Die Tatsache, dass eine so große Menge an Amphoren an Bord eines einzigen Schiffs gefunden wurde, zeugt von bedeutenden Handelsbeziehungen zwischen ihrem Herkunftsland und den altorientalischen Ländern an der Mittelmeerküste“, sagte Sharvit.
Für Forschung sieht Sharvit noch großes Potenzial – was auch mit der Tiefe des Funds zusammenhänge. Denn: Seit dem Untergang sei das Wrack sozusagen eingefroren, weder Menschen noch Wellen oder Strömungen hätten es großartig verändern können.
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