×
A
A
A
Einstellungen

Boeing untersucht fehlerhafte Befestigungen an Dreamliner-Maschinen

Baku, 15. Juni, AZERTAC
Die Krisenmeldungen zum US-Flugzeughersteller Boeing reißen nicht ab: Nun sind offenbar weitere Mängel an noch nicht ausgelieferten Maschinen des Modells 787 Dreamliner entdeckt worden. Mehr als 900 Befestigungselemente pro Flugzeug, die gleichmäßig auf beide Seiten des Mittelteils verteilt sind, seien fehlerhaft angebracht worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf zwei Insider bezieht.
Der jüngste Fertigungsfehler wurde im Werk in South Carolina entdeckt. Dort wird die Verkleidung der 787 aus einem Kohlefaserverbundstoff an den Skelettstützen der Rumpfabschnitte befestigt. Den Quellen zufolge wurden die betroffenen Befestigungselemente von der falschen Seite aus angezogen, also mit dem Kopf statt mit der zugehörigen Mutter.
Laut den beiden Quellen suche Boeing nun nach der Ursache des Problems und wolle entscheiden, ob und in welchem Umfang nach der Untersuchung Nachbesserungen erforderlich seien. Auf eine Reuters-Anfrage hin bestätigte Boeing die Überprüfungen und teilte mit, man sehe nur begrenzte oder keine Auswirkungen auf Auslieferungen. Trackingdaten bestätigen, dass die 787-Auslieferungen fortgesetzt werden, wenn auch langsamer als üblich.
„Unser 787-Team prüft Verbindungselemente im Bereich der Rumpfseiten einiger noch nicht ausgelieferter 787-Dreamliner-Flugzeuge, um sicherzustellen, dass sie unseren technischen Spezifikationen entsprechen. Die in Betrieb befindliche Flotte kann weiterhin sicher betrieben werden“, sagte ein Boeing-Sprecher.
Administrator der FAA will sich am Freitag ein Bild machen - Die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA teilte mit, dass Boeing möglicherweise „unsachgemäß installierte Rumpfbefestigungselemente an einigen 787“-Jets verwendet hat. „Die FAA untersucht das Problem und arbeitet eng mit Boeing zusammen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und eine sofortige Behebung des Problems im Produktionssystem sicherzustellen.“ FAA-Administrator Mike Whitaker sagte, er werde sich bei einem zuvor geplanten Besuch eines Boeing-787-Werks in South Carolina am Freitag vor Ort ein Bild machen.
Der US-Flugzeughersteller kämpft seit Längerem mit Problemen. Seit am 5. Januar eine Maschine des Modells 737 Max 9 notlanden musste, nachdem ein Rumpfteil während des Fluges herausbrach , steht der Hersteller im Fokus von Aufsichtsbehörden und Kunden.

Welt 2024-06-15 18:27:00