Wie viel Zucker am Tag ist erlaubt?
Baku, 14. Juni, AZERTAC
WHO empfiehlt maximal 25 Gramm Zucker am Tag. Man bemängelt seit Langem, dass Zucker nicht verbraucherfreundlich gekennzeichnet ist. Im Moment ist Fruktose der Bad Guy, aber das Problem liegt im Zucker grundsätzlich. Experten fordert eine Ampelkennzeichnung. Damit ließen sich Zuckerbomben aber nur unter den verarbeiteten Lebensmitteln leichter erkennen - nicht unter den Obstsorten.
Klar, in Obst stecken auf der anderen Seite auch Vitamine. Ein Apfel ist einem Schokoriegel deshalb auch weiterhin vorzuziehen. Aber gegenüber Gemüse sehen die Früchte alt aus. Zucker ist gleich Zucker.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich auf die Fahne geschrieben, den Zuckerkonsum generell einzuschränken. Die WHO gibt an, dass nicht mehr als zehn Prozent der Nahrungsenergie aus Zucker stammen sollte. In Zukunft sollen es sogar nur noch fünf Prozent sein. Das entspricht etwa 25 Gramm am Tag. In verschiedene Arten wird Zucker dabei nicht unterteilt. Auch die Aufnahme aus Fruchtsäften, Honig und Sirup zählt mit. Außen vor ist lediglich Zucker aus frischem Obst und Gemüse sowie Milch, weil die Vorzüge dieser Lebensmittel gegenüber dem Zuckerrisiko überwiegen.
Je mehr Fruchtzucker, desto größer das Risiko für Intoleranz - Manche Menschen schränken ihren Zuckerkonsum noch aus anderen Gründen ein: weil sie ihn nicht vertragen zum Beispiel. Die sogenannte Fruktoseintoleranz unterteilen Experten in zwei Formen. Die häufige intestinale Form äußert sich in Verdauungsproblemen, Blähungen, Durchfällen, Bauchkrämpfen. Ursächlich sind Störungen der Fruktoseaufnahme aus der Nahrung in die Darmwand. Der Grund liegt einerseits in den Genen, andererseits spielt auch die Menge des aufgenommenen Fruchtzuckers eine Rolle.
Hierin liegt vermutlich einer der Gründe für den sprunghaften Anstieg der Intoleranz in den vergangenen Jahren. Bei normaler Fruktoseexposition (in Studien 25 Gramm Fruchtzucker) entwickelten circa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung Symptome. Bei höherer Fruktosegabe seien es deutlich mehr Menschen. Das heißt: Je mehr Fruchtzucker Fertiglebensmitteln zugesetzt wird, desto mehr Menschen werden womöglich intolerant.
Richtig gefährlich ist allerdings nur die erbliche - die intestinale - Form der Fruktoseintoleranz. Sie betrifft aber nur circa einen von 100.000 Menschen. Sie haben einen Enzymdefekt in der Leber. Die Folge ist eine schwerwiegende Stoffwechselentgleisung, die unter anderem zur Unterzuckerung, aber auch zu Gerinnungsstörungen führt. Sogar kleine Mengen Fruktose sind für Betroffene lebensbedrohlich. Fruktose ist für sie daher lebenslang Tabu.
Für alle anderen gilt: Wer gesund und nicht übergewichtig ist, muss seine Obstzufuhr in der Regel nicht einschränken. Trotzdem sollte man im Zweifel eher zu Gemüse greifen - und sich vor allem von Werbelügen nicht in die Irre führen lassen.
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