IEA: Hoher Methanausstoß gefährdet Klimaziele
Baku, 14. März, AZERTAC
Der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Methan ist weiterhin viel zu hoch. Bei der Förderung von Öl und Erdgas seien 2023 knapp 120 Millionen Tonnen Methan freigesetzt worden, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeute, teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Mittwoch in Paris mit. Damit die Klimaschutzziele erreicht werden können, müsse der Methanausstoß im Öl- und Gassektor schneller sinken. Hauptverursacher des Methanausstoßes seien die USA, Russland und China. Hinzu kamen im vergangenen Jahr noch rund zehn Millionen Tonnen Methan aus Bioenergiequellen wie etwa der Nutzung von Biomasse.
Der „Global Methane Tracker“ der IEA speist sich aus Daten aktueller wissenschaftlicher Studien, Messkampagnen und von Satelliten gesammelten Informationen. Die von Satelliten erfassten großen Methanaustritte stiegen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr sogar um mehr als die Hälfte. Dazu zählt etwa die Bohrlochexplosion in Kasachstan, die rund 200 Tage andauerte, wie AZERTAC unter Berufung auf Spiegel berichtete.
Methanlecks stopfen als günstige Klimaschutzmaßnahme - Der Methanausstoß müsse um 75 Prozent bis 2030 gesenkt werden, um die Erderwärmung zu begrenzen, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Es komme nun darauf an, Zusagen von fast 200 Staaten auf der Weltklimakonferenz in Dubai im vergangenen Dezember auch in Taten umzusetzen. Allein dies würde den Methanausstoß bis 2030 halbieren.
Methan sei für fast ein Drittel des globalen Temperaturanstiegs seit der Industriellen Revolution verantwortlich und der Energiesektor dabei die zweitgrößte Emissionsquelle aus menschlichen Aktivitäten, erklärte die IEA. Obwohl sich Methan in der Atmosphäre schneller verflüchtige als Kohlendioxid, sei es während seiner kurzen Lebensdauer ein viel stärkeres Treibhausgas.
Methanemissionen entstehen in der Energiewirtschaft durch leckende Pipelines oder bei der Förderung als Beiprodukt, das oft abgefackelt wird, wobei sich aber nicht sämtliches Methan in Kohlendioxid umwandelt.
Wie die IEA vorrechnete, hätten rund 40 Prozent der Methanemissionen bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe 2023 unter dem Strich ohne Mehrkosten vermieden werden können. Der Wert des verlorenen Methans als Rohstoff sei höher gewesen als die recht geringen Kosten, es zu vermeiden.
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