Italien zieht sich aus „Neuer Seidenstraße“ zurück
Rom, 7. Dezember, AZERTAC
Lange war es erwartet worden - nun hat Italien Medien zufolge seinen Ausstieg aus Chinas Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ erklärt. Bislang war das Land als einziges G7-Mitglied beteiligt. Die Regierung in Rom habe China offiziell über den Ausstieg informiert, berichten italienische Zeitungen und mehrere Nachrichtenagenturen. Demnach ließ Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Peking durch eine Verbalnote des Außenministeriums unterrichten. Zugleich sei versichert worden, dass Italien an der strategischen Partnerschaft mit China festhalten wolle. Von offizieller Seite gab es dafür noch keine Bestätigung. Der italienische Außenminister Antonio Tajani sagte jedoch bei einer Konferenz der Nachrichtenagentur Adnkronos: „Die Seidenstraße ist nicht unsere Priorität. Wir haben gesehen, dass die Seidenstraße nicht die erhofften Effekte gebracht hat. Im Gegenteil: Die, die nicht Teil des Seidenstraßen-Projekts sind, haben bessere Ergebnisse erzielt.“
Abkommen hätte sich automatisch verlängert - Bislang gehörte Italien seit 2019 als einziges Land der G7 auch zu den Mitgliedern des Infrastrukturprojekts von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Die Entscheidung wurde von einer früheren Regierung getroffen, an der Meloni nicht beteiligt war. Das Abkommen läuft im März 2024 aus und hätte sich automatisch verlängert, wenn Italien es nicht mindestens drei Monate vorher ausdrücklich gekündigt hätte.
Neue Route entlang der antiken Seidenstraße - Die Volksrepublik baut seit Jahren mit mehreren hundert Milliarden Dollar entlang der legendären antiken Seidenstraße eine neue Route. Diese soll zahlreiche Länder erreichen, auch die Staaten Osteuropas. In Konkurrenz zum chinesischen „Seidenstraßen“-Projekt wollen mehrere Staaten den Ausbau von Bahnstrecken und Häfen im Nahen Osten und Südasien beschließen - unter Beteiligung der USA und der EU.
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