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Von Juni bis November 2023 reihenweise Temperaturrekorde gefallen

Baku, 7. Dezember, AZERTAC

Die Weltwetterorganisation hatte schon vergleichbare Einschätzungen vorgelegt, nun kommt auch von der EU eine Bestätigung für einen beunruhigenden Rekord. 2023 wird nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus als heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte eingehen.
„Die außergewöhnlichen globalen Novembertemperaturen, darunter zwei Tage, die einen Temperaturwert erreichten, der zwei Grad über der vorindustriellen Temperatur liegt, bedeuten, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen ist“, erklärte Copernicus-Vizechefin Samantha Burgess am Mittwoch.
Auf Nachfrage erklärte ein Copernicus-Sprecher, dass die Dezember-Temperaturen im globalen Mittel extrem kalt sein müssten, damit 2023 nicht das wärmste Jahr werde. So tiefe Temperaturen seien aber auszuschließen, da weiterhin das natürliche Klimaphänomen El Niño wirke, das einen wärmenden Effekt habe. „Deshalb können wir jetzt mit großer Gewissheit sagen, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird“, sagte der Sprecher.
Dieses Jahr wurde bereits eine Reihe von Hitzerekorden gemessen. Die Monate von Juni bis November waren laut Copernicus jeweils weltweit die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Die Uno war in der vergangenen Woche zum selben Schluss wie Copernicus gelangt: Aus dem vorläufigen Klimazustandsbericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ging hervor, dass 2023 höchstwahrscheinlich das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen würde.
Appell vom Uno-Chef an die Dubai-Konferenz - Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur schon bis Ende Oktober rund 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Der Unterschied zu den bisherigen Rekordjahren 2016 und 2020 sei schon jetzt so groß, dass die Monate November und Dezember nichts mehr am globalen Hitzerekord ändern würden, hieß es.
Um katastrophale Folgen des Klimawandels abzuwenden, hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Laut einer aktuellen Prognose der Uno bewegt sich die Erde angesichts weiter steigender Treibhausgas-Emissionen derzeit aber auf eine gefährliche Erwärmung um 2,5 bis 2,9 Grad bis zum Jahr 2100 zu.
Klimaexperten hoffen, dass die mehr als 190 Staaten in Dubai Maßnahmen für eine schnellere Transformation der Wirtschaft hin zu klimaneutralem Wachstum beschließen. Uno-Generalsekretär António Guterres rief sie in einer Videobotschaft zu drastischen Schritten auf, um das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, einzuhalten. „Es gibt noch Hoffnung“, sagte er.

Gesellschaft 2023-12-07 12:42:00