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Matthew Bryza: Eine von vertrauensbildenden Maßnahmen zum Abschluss eines Friedensvertrags könnte eie Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und Armenien im Bereich Minenräumung sein

Baku, 1. Mai, AZERTAC

Eine der vertrauensbildenden Maßnahmen zum Abschluss eines Friedensvertrags zwischen Aserbaidschan und Armenien könnte die Zusammenarbeit der Länder im Bereich der Minenräumung sein.
Das sagte Matthew Bryza, internationaler Experte, Vorstandsmitglied der Jamestown-Stiftung und ehemaliger US-Botschafter in Aserbaidschan, der Nachrichtenagentur AZERTAC, als er mehrere aufeinanderfolgende Minenvorfälle in Karabach kommentierte. Bei dem letzten derartigen Vorfall, der sich am 28. April in der Terter Region ereignete, wurden drei Mitarbeiter von RPS Energy Ltd, Yusifov Nadir Panah oglu und Gozalov Sakhavet Ismail oglu, die in der Region Füsuli geboren sind, und Sadiyev Farid Mehman oglu aus Sumgayit getötet.
Der Diplomat bezeichnete den Tod von drei Menschen durch eine Minenexplosion in Karabach als Tragödie und drückte in diesem Zusammenhang sein Beileid aus.
„Aber ich bin davon nicht überzeugt, dass Armenien Karten von in Karabach verlegten Minen hat, da Truppen während Militäroperationen, wie wir sie im Herbst 2020 gesehen haben, sehr oft Minen an unbestimmten Orten verlegen. Aber wenn es solche Karten gibt, dann ist Armenien völkerrechtlich verpflichtet, sie Aserbaidschan zu übergeben. Ein weiteres Problem ist, dass diese Karten möglicherweise nicht ganz genau sind. Das Wichtigste ist, dass Armenien alles tun sollte, um Minen zu entdecken und zu entschärfen. Aber Armenien kommt seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht nach, und das ist schrecklich. Das ist nur einer der Gründe, warum Armenien und Aserbaidschan so schnell wie möglich einen Friedensvertrag abschließen und damit die Karabach-Frage für immer lösen sollten. Auf dem Weg zu diesem Abkommen könnte eine der vertrauensbildenden Maßnahmen die Zusammenarbeit im Bereich der Minenräumung sein“, sagte der Gesprächspartner der Nachrichtenagentur.
Die armenische Opposition und Diaspora sind das Hauptproblem beim Abschluss eines Friedensvertrags, fügte M. Bryza hinzu: „Das sind dieselben Leute, die sich mir widersetzt haben, als ich zum US-Botschafter in Aserbaidschan ernannt wurde. Insbesondere der armenische Nationalkongress von Amerika, der die Türken, Aserbaidschaner und mich hasst, begeht alle möglichen Provokationen und macht mit diesem Hass Geld. Sie waren diejenigen, die die Ereignisse zum Beginn des Zweiten Karabach-Krieges geführt hatten. Und heute verstehen sie, dass die Wiederherstellung des Friedens ihnen Haupteinnahmequellen entziehen können.
Der Experte glaubt, dass Armenien viel gewinnen wird, wenn es Ministerpräsident Nikol Paschinjan gelingt, den Widerstand dieser Kräfte zu brechen. „Dies wird den Armeniern nicht nur Frieden bringen, sondern auch Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Wohlstand, Sicherheit und ein Leben in Wohlstand. Ich glaube, dass die Vereinigten Staaten eine wichtige Aufgabe haben, dies zu erleichtern. Ich bin sehr froh, dass sich Außenminister Blinken ernsthaft mit diesem Thema befasst (Red. - am Tag zuvor hatte der Leiter des US-Außenministeriums, Anthony Blinken, Telefongespräche mit den Leader Aserbaidschans und Armeniens geführt). Und ich glaube, dass mit der Vermittlung Washingtons Fortschritte möglich sind. Moskau kann eine solche Rolle nicht mehr spielen, da es damit beschäftigt ist, die Ukraine zu zerstören, und Frankreich Armenien zur Seite steht. Ich hoffe, dass Washington das ganze Jahr über aktiv bleiben und weiterhin Interesse für einen Friedensvertrag zeigen wird“, so Matthew Bryza.

Politik 2023-05-01 18:01:00